Skirennfahrerin Wenig Abfahrts-Fünfte in Gröden

Gröden – Nach der Weltcup-Premiere in Gröden mit dem überraschenden fünften Platz hatte Skirennfahrerin Michaela Wenig richtig gute Laune und freute sich über das Go für die Dienstreise im Februar.

«Im Ziel habe ich erst nicht dran gedacht, aber: Cool, ich fahre zur WM», sagte die 26-Jährige der Deutschen Presse-Agentur nach ihrer starken Abfahrt auf der berühmten, allerdings stark verkürzten Saslong und dem besten Weltcup-Resultat ihrer Karriere. Weil auch Kira Weidle mit Rang acht ihre starke Form im WM-Winter bestätigte war auch Bundestrainer Jürgen Graller ein glücklicher Mensch. «Man muss schon schauen, wo wir herkommen. Wir waren nirgends», sagte der Österreicher. «Das ist schon cool.»

Speziell: Auch ohne die pausierende Viktoria Rebensburg – in den vergangen Jahren die einzige konkurrenzfähige deutsche Speedfahrerin – haben die Deutschen in Gröden überzeugt. Rebensburg will im Super-G am folgenden Tag angreifen, Wenig und Weidle können dann mit viel Selbstvertrauen an den Start gehen. «In den beiden Super-Gs war ich immer super unterwegs und bin dann ausgeschieden», erinnerte Wenig an die Rennen in Lake Louise und St. Moritz. «Ich denke, ich kann positiv ran gehen.» Für Weidle ist die Devise nach dem vierten Top-10-Ergebnis ihrer Karriere ohnehin klar: «Vollgas. Es gibt nichts zu verlieren.»

Für Wenig war der fünfte Platz mit 0,89 Sekunden Rückstand auf Gewinnerin Ilka Stuhec aus Slowenien gar der erste Top-10-Platz ihrer Karriere. Das beste Resultat war zuvor ein 17. Platz. «Das gab es tatsächlich noch nie. Ich bin super happy mit dem Ergebnis», sagte die Sportlerin vom SC Lenggries.

Auch die erst 22 Jahre alte Weidle war glücklich über das dritte gute Abfahrtsergebnis im WM-Winter nach den Plätzen drei und elf in Kanada, haderte aber ein wenig mit Startnummer vier. «Es ist schon auffällig, dass die ersten Nummern hier runter immer einen leichten Nachteil haben, da ist es immer noch schattig», sagte sie.

Das erste Damen-Rennen in der Weltcup-Geschichte auf der um fast 1,3 Kilometer verkürzten Saslong gewann Stuhec. Für die Weltmeisterin war es der erste Erfolg seit ihrem Kreuzbandriss. Überraschend Zweite wurde Nicol Delago (+0,14 Sekunden) aus dem italienischen Team, die im Ziel prompt Besuch von ihrem weißen, sehr kuscheligem Hund bekam. Ramona Siebenhofer aus Österreich kam auf Platz drei (+0,51). «Es ist immer schwer nach einer Verletzung zurück zu kommen», sagte Stuhec. «Feiern kann ich nicht, ich muss mich auf den Super-G vorbereiten.»


(dpa)

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