Leipzig – Nur noch zwei Siege fehlen. Berlin, sie wollen nach Berlin. «Das wäre ein Riesenereignis», meint RB Leipzigs Kapitän Willi Orban bereits: «Natürlich braucht man auch ein bisschen Losglück, aber momentan haben wir eine sehr gute Phase.»
Stimmt. Drei Siege nacheinander: Zwei auswärts in der Fußball-Bundesliga – 4:0 gegen Fortuna Düsseldorf und 3:0 gegen Hannover 96 -, dazu das 1:0 am Mittwochabend in der heimischen Red Bull Arena im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg.
Nicht ein Tor kassierte die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick damit seit drei Spielen in Serie und fühlt sich auch mehr als bereit für das Duell um einen Champions-League-Platz am kommenden Samstag im eigenen Stadion gegen Eintracht Frankfurt. Ein Heimmatch wünschen sich die Leipziger auch in der nächsten Runde des DFB-Pokals am 2. oder 3. April. Das Halbfinale steigt am 23./24. April, das Finale im Berliner Olympiastadion am 25. Mai – und damit sechs Tage nach dem 10. Gründungstag von RB Leipzig. Zeit für eine Dauerparty?
MATCHWINNER I:
Er durfte wieder anstelle des weiter kränkelnden Nationalstürmers Timo Werner ran: Matheus Cunha. Der 19 Jahre alte Brasilianer grinste selbst erstaunt nach seinem Tor im Fallen in der neunten Minute. «Ein tolles Gefühl, ein so wichtiges Tor geschossen zu haben», sagte Cunha. Er hat nicht den Topspeed wie Werner, seine Zuspiele auf die Mitspieler schaffen aber weitere Möglichkeiten. Keine Frage, ein Gewinner des Abends, dieser Matchwinner Cunha.
MATCHWINNER II:
Er testete vor dem Spiel noch mal, ob es überhaupt gehen würde. Es ging, und das war gut für RB Leipzig. Denn in dem einen Moment, in er seine ganze Klasse unter Beweis stellen musste, tat er es. «Wir haben eigentlich nur eine klare Möglichkeit zugelassen, die Péter Gulácsi überragend hält», lobte Trainer Rangnick RB-Torwart Gulácsi.
Mit seiner Glanztat in der 15. Minute beim Schlenzer von Wolfsburgs Renato Steffen rettete der Ungar die Führung und letztlich auch den Sieg. «Wenn wir ein paar Tore mehr in der zweiten Halbzeit geschossen hätten, wäre es einfacher gewesen, 1:0 ist für einen Torwart und die Abwehr aber immer ein schönes Ergebnis», meinte Gulácsi.
MAGERE MATCHKULISSE:
21 135 Zuschauer, damit fast die Hälfte der Red Bull Arena leer. Trainer Rangnick hatte den schleppenden Kartenverkauf schon vorher bemängelt, die Spieler lobten nach der Partie die, die im Stadion die Mannschaft anfeuerten. Zu denen, die nicht kamen, sagten sie nichts. Dafür, dass die Mannschaft erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in einem DFB-Pokal-Achtelfinale stand, ist ein halbleeres Stadion durchaus bedenkenswert.
ZITAT DES ABENDS:
«Es war ein hartes Stück Arbeit, aber ich glaube, dass dieses Jahr noch mehr drin ist.»
(RB Leipzigs Kapitän Willi Orban zu den Pokalchancen)
(dpa)