New York – Serena Williams hat bei den US Open zum zehnten Mal das Endspiel erreicht und greift in New York nach dem 24. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.
Damit würde die Tennisspielerin mit dem Rekord der Australierin Margaret Court gleichziehen. Die Amerikanerin setzte sich gegen Jelina Switolina aus der Ukraine klar mit 6:3, 6:1 durch. Nun trifft die 37-Jährige auf die 19 Jahre alte Kanadierin Bianca Andreescu, die gegen Belinda Bencic aus der Schweiz mit 7:6 (7:3), 7:5 gewann.
Im vergangenen Jahr hatte Williams in New York schon einmal die Chance auf ihren 24. Grand-Slam-Titel. Doch dann verlor sie in einem denkwürdigen und unrühmlichen Finale gegen die Japanerin Naomi Osaka. Williams sorgte dabei mit ihren Beschimpfungen und Vorwürfen gegen den Schiedsrichter für einen Eklat. Der Unparteiische Carlos Ramos hatte ihr wegen unerlaubten Coachings, Zertrümmern ihres Schlägers und Beleidigung ein Spiel abgezogen.
Im diesjährigen Halbfinale benötigte Williams nur 70 Minuten für ihren Erfolg. Danach richtete sie praktisch eine Drohung an ihre 18 Jahre jüngere Finalgegnerin. «Ich habe heute sicher nicht mein bestes Tennis gespielt», sagte die Amerikanerin, die von den Zuschauern im Arthur Ashe Stadium dennoch gefeiert wurde. Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach ihrem ersten Finale in Flushing Meadows kämpft Williams bei ihrem Heim-Grand-Slam wieder um den Titel.
«Das ist verrückt», sagte Williams, für die es das insgesamt 101. siegreiche Match in New York war. Damit zog sie mit ihrer Landsfrau Chris Evert gleich. Dass sie zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter immer noch auf höchstem Level spiele, mache sie stolz, sagte Williams. «Es ist nicht einfach. Ich bin in erster Linie eine Vollzeit-Mutter.»
Im zweiten Halbfinale lieferten sich Bencic und Andreescu einen erbitterten Fight. Das Duell der beiden aufstrebenden Spielerinnen war nicht immer hochklassig, aber bis zum Ende spannend. Dabei ließ Bencic zu viele Chancen ungenutzt. Im ersten Durchgang konnte sie beim Stand von 5:4 einen Satzball nicht nutzen. Im zweiten Abschnitt führte sie bereits mit 5:2 und servierte zwei Mal zum Satzausgleich. Doch dann verlor die Schweizerin die Nerven und gewann kein Spiel mehr. Stattdessen nutzte Andreescu den dritten Matchball für den größten Erfolg ihrer Karriere.
«Ich kann es nicht glauben. Wenn mir vor einem Jahr jemand erzählt hätte, dass ich 2019 im Finale der US Open gegen Serena Williams spiele, den hätte ich für verrückt erklärt», sagte Andreescu, die erst als zweite Kanadierin überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier im Finale steht. 2014 hatte Eugenie Bouchard im Endspiel von Wimbledon gegen die Tschechin Petra Kvitova verloren.
(dpa)