Schwimmer: Medaillenziel für WM und Olympia wäre «verfrüht»

Kassel – Der neue Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn hat vor seinem Amtsantritt die gelockerten Qualifikationszeiten für ein WM-Ticket begründet.

«Die Normen, die wir bisher hatten, waren die anspruchsvollsten, die es auf der Welt gab. Diese Leistungsanforderung entspricht sicher nicht dem Leistungsniveau und dem gesellschaftlichen Umfeld in Deutschland», sagte Berkhahn der Deutschen Presse-Agentur. «Man kann natürlich die Theorie vertreten, hohe Normen bringen hohe Entwicklungsraten. Diese Theorie hat sich nicht bestätigt.» Im Vergleich zum EM-Jahr 2018 reicht eine schlechtere Zeit für einen WM-Einzelstart.

Der 47-jährige Berkhahn bildet als Teamchef zusammen mit Teamcoach Hannes Vitense das neue Bundestrainer-Duo, das die deutschen Beckenschwimmer auf die WM in diesem Sommer in Südkorea und die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten soll. An diesem Freitag startet ihre Amtszeit. Das Duo folgt auf den Ende 2018 zurückgetretenen Chefbundestrainer Henning Lambertz.

Berkhahn hob die große Verantwortung der Heimtrainer auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 hervor. «Von unserer Seite wird es keine inhaltlichen Vorgaben zum Training geben. Wir werden nicht sagen: Ihr müsst jetzt dieses bestimmte Krafttraining machen, weil alles andere nicht gut ist», sagte er.

Medaillenvorgaben gibt es keine. «Eine Meisterschafts- oder gar Medaillenprognose halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für völlig verfrüht», sagte Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen. «Grundsätzlich sollten wir in einer Sportart wie dem Schwimmen, mit einer immens hohen Wettbewerbsdichte, sehr vorsichtig mit Erfolgsprognosen sein.»


(dpa)

(dpa)