Berlin – Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat nach der heftigen Kritik von Augsburgs Trainer Heiko Herrlich eine Fehlentscheidung in der Partie des FCA gegen den 1. FC Köln (1:1) eingeräumt.
Gleichzeitig aber kritisierte der Sportliche Leiter der Elite-Schiedsrichter Herrlich für dessen Unterstellungen zur Befangenheit des Video-Assistenten.
Wie der «Kicker» berichtet, geht aus einer Erklärung der Schiedsrichter-Leitung hervor, dass es offenbar ein Problem in der Kommunikation zwischen Schiedsrichter Benjamin Cortus und Video-Assistent Guido Winkmann gegeben habe. Demnach habe der Referee «sowohl den Kontakt im Oberkörper- wie auch den im Beinbereich als nicht strafbar» bewertet. Im anschließenden Dialog wies der Video-Assistent ihn «explizit auf einen bestehenden Kontakt im Fußbereich» hin. Der Schiedsrichter bestätigte, dass er einen leichten Kontakt im Beinbereich als nicht strafstoßwürdig einstufte. Schiedsrichter-Chef Fröhlich räumte nun ein: «Die fachlich richtige Entscheidung wäre in diesem Fall Strafstoß gewesen.»
Nach dem Spiel hatte FCA-Coach Herrlich von «Skandal» gesprochen und Kritik an Video-Assistent Winkmann geübt. «Es geht hier um den Klassenerhalt und da sitzt einer, der 30 Kilometer weg von Köln lebt.» Die Deutsche Fußball Liga stellt aber klar, dass Winkmann in Kerken – gut 80 Kilometer von Köln entfernt – lebt.
Diesem Vorwurf des Augsburger Trainers tritt Fröhlich entschieden entgegen: «Die Kritik an der Herkunft eines Schiedsrichters oder Videoassistenten ist nicht sachlich und widerspricht dem Anspruch an Professionalität.» Wegen der Corona-Pandemie dürfen Referees momentan Spiele von Clubs aus ihrem eigenen Landesverband leiten, um Reisen zu minimieren. Zudem gehört der 1. FC Köln zum Fußball-Landesverband Mittelrhein, Winkmann zum Landesverband Niederrhein. Der 46-Jährige kam deshalb auch schon vor der Corona-Pause immer wieder bei Spielen des FC zum Einsatz.
(dpa)