Saint-Denis (dpa) – Renato Sanches zeigte stolz den erhobenen Daumen in die Kameras, dann sprintete er in Richtung Titelparty davon und stieß noch einen Jubelschrei aus. Die Ehrung als bester Nachwuchsspieler der EM nahm der Bayern-Neuzugang grinsend und noch im Sieger-T-Shirt entgegen.
«Ich bin stolz auf diesen Moment, ich habe davon geträumt, Europameister zu sein», sagte der 18-Jährige. Nach ein paar Tagen Urlaub wird der Offensivspieler nun als jüngster EM-Finalteilnehmer und als jüngster Europameister der Geschichte seinen Dienst beim FC Bayern München antreten.
Und auch Bundesliga-Rivale Borussia Dortmund hat von der kommenden Saison an einen Europameister im Kader. Der 22 Jahre alte Raphaël Guerreiro ist bei der Wahl des besten Nachwuchsprofis der EM auf Rang drei gelandet und spielte trotz der etwas schwächeren Leistung beim 0:1 im Finale gegen Frankreich in Saint-Denis ein ganz starkes Turnier. «Das ist der beste Moment meiner Karriere», schwärmte er nach dem Schlusspfiff im Pariser Stade de France. «Ich bin immer noch am träumen, ich kann es immer noch nicht realisieren.»
Guerreiro und Sanches – zwei zukünftige Bundesligaprofis, die bei der EM in Portugals Kader mit Stars wie Cristiano Ronaldo zuletzt schon Stammspieler waren. Beide standen im Finale in der Startformation des Europameisters und trugen ihren Teil zum Titelgewinn bei. «Die EM war die beste Bühne für Renato Sanches, um der Welt zu beweisen, warum Bayern München wegen ihm den Kopf verloren hat», schwärmte die portugiesische Sport-Zeitung «A Bola» am Tag nach dem Triumph. Und Sanches selbst versprach: «Ich will den historischen Moment genießen und hoffe, dass ich noch viele Jahre wie dieses haben werde.»
Mindestens 35 Millionen Euro zahlt der deutsche Rekordmeister für die Dienste des dynamischen und zweikampfstarken Mittelfeldspielers mit den Rastazöpfen. «Ich bin glücklich, sehr glücklich über diesen historischen Moment für Portugal», sagte Sanches .«Jetzt will ich nur noch feiern», gab der 18-Jährige später grinsend zu, als er weit nach Mitternacht mit einer Kapuze über dem Kopf das Stadion verließ. Wenig später folgten seinen jubelnden Teamkollegen, mittendrin Guerreiro.
«Wir sind glücklich, dass wir den Titel geholt haben, das zählt», sagte der etwa zwölf Millionen Euro teure BVB-Neuzugang, der bei der EM vor allem mit seinen dynamischen Offensivvorstößen überzeugte. Die Zeitung «A Bola» schwärmte: «Behauptete seinen Stammplatz und hat mit dieser EM den Scouts von Borussia Dortmund Recht gegeben.»
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(dpa)