Hamburg – Matthias Sammer hat die Strukturen beim Hamburger SV für den Absturz des Clubs und den drohenden Abstieg aus der Fußball-Bundesliga verantwortlich gemacht.
In einem Interview des TV-Senders Eurosport, für den der Ex-Nationalspieler als Experte tätig ist, sagte der 50-Jährige: «Alle Situationen, alle Positionen, alle Menschen und alle Gremien sind im Interesse des Vereins so zu organisieren, dass man handlungsfähig, auch in der nötigen Qualität, agieren kann.» Das aber sei beim HSV seit fast einem Jahrzehnt «ein Riesenproblem».
Auch die mangelnde Verschwiegenheit innerhalb der Gremien des Tabellen-17. kritisierte Sammer: «Man kann in Hamburg alle Vorschläge nachlesen, bevor sie entschieden sind.» Diese strukturellen Schwächen würden auch die Zusammenarbeit mit Mäzen Klaus-Michael Kühne erschweren. «Positives Bemühen in ungeordneten Strukturen wird am Ende dazu führen, dass es einen Bumerang gibt», urteilte Sammer.
Der 51-fache Nationalspiele hatte im Januar 2011 vor einem Engagement als Sportverantwortlicher bei den Hamburgern gestanden. Dieses sei aber nicht zustande gekommen, weil «die Grundlagen in Vertrauen und Gemeinsamkeit» zwischen ihm und dem Club nicht gegeben gewesen seien.
(dpa)