Winterberg – Felix Loch hat an Winterberg keine guten Erinnerungen. Sturmböen und Dauerregen hatten dem dreimaligen Olympiasieger im Februar einen perfekten Saisonabschluss im Sauerland verdorben.
An diesem Wochenende wird die neue Rennrodel-Saison nun dort eröffnet, wo sie im vergangenen Winter für den Weltklasse-Athleten mit einem schwachen sechsten Platz aufgehört hatte. «Schnee von gestern», sagt der 27-Jährige dazu grinsend. Ohnehin hatte er damals schon vorher als Gesamtweltcupsieger festgestanden. Und die deutschen Rodler starten auch in die neue Saison als große Favoriten.
Loch, Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt sind jeweils die Titelverteidiger im Gesamtweltcup. Tatjana Hüfner und Toni Eggert/Sascha Benecken gehen als Europameister an den Start. Sollte Hüfner am Samstag wie in der Vorsaison in Winterberg gewinnen, würde sie zudem einen Rekord einstellen: mit dann 37 Triumphen wäre die Erfurterin gemeinsam mit Sylke Otto Weltcup-Rekordsiegerin.
«Die Athleten sind auf einem guten Stand, alle sind heiß», sagt Bundestrainer Norbert Loch. Geisenberger aber warnt vor dem Start vor zu hohen Erwartungen. «Die Bahn in Winterberg ist eine komplett andere als die, wo wir zuletzt trainiert haben», sagt die Olympiasiegerin. In der vergangenen Woche hatte das Nationalteam in Innsbruck-Igls die letzten Vorbereitungen abgeschlossen.
Denn der Blick der Athleten geht schon jetzt weit über Winterberg hinaus. Ende Januar steht auf der Bahn in Österreich die Weltmeisterschaft an, der Saisonhöhepunkt. «Für mich wäre es schön, wenn dort alle ihren Leistungshöhepunkt abrufen könnten. Nicht nur Felix, Natalie oder Tatjana, sondern die ganze Mannschaft», sagt der Bundestrainer.
Was die erste Leistungsbestimmung in Winterberg angeht, dürfte die größte Konkurrenz erneut im eigenen Lager warten. Vor allem der Doppelsitzer-Zweikampf zwischen Eggert/Benecken und Wendl/Arlt sowie das Duell zwischen Geisenberger und Hüfner dürften spannend werden. Auch Loch will in diesem Jahr mehr als einen sechsten Rang. Immerhin ist für den Sonntag, wenn er in den Weltcup startet, bisher kein Regen angekündigt.
(dpa)