Neu-Isenburg – Erich Rutemöller hat für seine Trainerkarriere den Ehrenpreis «Lebenswerk» vom Deutschen Fußball-Bund erhalten.
Der 73-Jährige wurde in Neu-Isenburg bei der Abschlussveranstaltung zum 64. Fußballlehrer-Lehrgang ausgezeichnet. Als Assistenzcoach der Nationalmannschaft wurde er 1996 Europameister und 2002 Vize-Weltmeister.
Bekannt wurde Rutemöller aber vor allem durch einen Spruch. «Mach et, Otze!» – das wurden geflügelte Worte im deutschen Fußball. Rutemöller segnete damit 1991 als Trainer des 1. FC Köln eine unfaire Aktion von Frank Ordenewitz ab. Der Stürmer provozierte damals im Pokal-Halbfinale gegen den MSV Duisburg (3:0) nach einer Verwarnung, wegen der er für das Endspiel gesperrt gewesen wäre, eine Gelb-Rote Karte, um die folgende Pflichtspielsperre in der Bundesliga absitzen zu können.
Rutemöller gab sein Einverständnis offen zu und wurde vom DFB mit einer Geldstrafe in Höhe von 5000 Mark belegt. Auch für Ordenewitz lohnte sich das Ganze nicht: Er wurde wegen unsportlichen Verhaltens trotzdem für das Pokalfinale gesperrt.
Geschmälert wurde die Lebensleistung von Rutemöller, der viele Jahre lang Chefausbilder an der Trainerakademie war, dadurch nicht. «In seiner Zeit als Leiter des Fußballlehrer-Lehrgangs hat er den Werdegang vieler Toptrainer in Deutschland beeinflusst, in der ganzen Welt hat er Wissen gesammelt und Wissen vermittelt», lobte DFB-Direktor Oliver Bierhoff.
Rutemöller ist der achte Trainer, dem diese Ehrung zu Teil wird. Vor dem Sportvorstand des Zweitliga-Tabellenführers Fortuna Düsseldorf erhielten Dettmar Cramer, Udo Lattek, Gero Bisanz, Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld und Bernd Schröder den Ehrenpreis.
(dpa)