Moskau – Geduldig wartet Russlands WM-Held Igor Akinfejew nach seiner Großtat im Elfmeterschießen gegen Spanien auf die Dopingprobe.
Die Stutzen hinuntergestreift, zwischen Knie und Knöchel ist das Waffelmuster der Schienbeinschoner zu sehen. Müde und regennass, aber glücklich wirkt der 32-Jährige von ZSKA Moskau auf Fernsehbildern.
Die gute Laune wäre kein Wunder: Wenige Nationalspieler waren in den vergangenen Jahren so kritisiert worden wie Akinfejew. Seine Fehler führten zu Punktverlusten bei der WM 2014. Im Europapokal kassierte Akinfejew in 43 Spielen in Folge mindestens ein Tor – Negativrekord.
Die Karriere des am 8. April 1986 in Widnoje bei Moskau geborenen Torhüters ist geprägt von Erfolgen und Rückschlägen. Mit ZSKA gewann er 2005 den UEFA-Pokal und zahlreiche russische Titel. Mit vielen Vereinen, angeblich auch Bayern München, wurde er in Verbindung gebracht. Verletzungen bremsten ihn. Jetzt, nach dem Erfolg bei der Heim-WM, wird er schon mit dem legendären Lew Jaschin verglichen.
Jaschin wurde 1963 als bisher einziger Torwart zu Europas «Fußballer des Jahres» gewählt. Und auch Russlands aktueller Trainer Stanislaw Tschertschessow stand lange zwischen den Pfosten, unter anderem bei Dynamo Dresden. Er war einer der ersten, der Akinfejew gratulierte. Torhüter, so scheint es, ist eine besondere Profession in Russland.
(dpa)