Moskau – Russland sucht mit neuen Anti-Doping-Vorschlägen eine Wiederannäherung an die internationalen Sportorganisationen. Danach sollen die mit dem Kampf gegen verbotene Leistungssteigerungen befassten Institutionen im Land unabhängiger werden.
Eine Expertenkommission unter Vorsitz des früheren russischen IOC-Vize Witali Smirnow veröffentlichte den Plan. Das Papier wurde auch bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin im südrussischen Krasnodar besprochen.
Den Vorwurf von staatlich gesteuertem Doping in Russland wies die Smirnow-Kommission zurück. Einigen Trainern sei zum Erfolg aber jedes Mittel recht gewesen. Regeln müssten verschärft werden. Zum Beispiel sollten Preisgelder und Vermögen von Dopingsündern leichter eingezogen werden können. Medikamente mit verbotenen Stoffen sollten besser gekennzeichnet werden.
Smirnow sagte, Mitarbeiter der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA würden schon diese Woche in Moskau erwartet, um über die Umsetzung solcher Schritte zu beraten. Wegen massenhafter Dopingfälle durften die russischen Leichtathleten und andere Sportler nicht bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro starten. Auch die Paralympiker waren gesperrt.
(dpa)