Moskau – Im russischen Doping-Skandal wollen die Biathletin Jana Romanowa und andere Sportler ihre lebenslangen Olympia-Sperren vor dem Internationalen Sportgericht CAS anfechten.
«Alles, was jetzt passiert, ist eine schreckliche Ungerechtigkeit», sagte Romanowa am Dienstag in Moskau der Agentur Tass zufolge. Zum Gang vor das Gericht sagte die Staffel-Silbermedaillistin der Winterspiele 2014 in Sotschi: «Wenn wir dort kein gerechtes Urteil bekommen, dann werfe ich meine Medaille eher in den Müll, als sie dem IOC zurückzugeben.»
Das Internationale Olympische Komitee hatte am Montag fünf weitere russische Sportler wegen mutmaßlicher Doping-Manipulationen in Sotschi lebenslang für die Spiele gesperrt. Neben Romanowa waren es ihre Staffelkollegin Olga Wiluchina (ebenso Zweite im Sprint), die Bobfahrer Alexej Negodailo und Dimitrij Trunenkow aus dem Goldvierer sowie Skeleton-Pilot Sergej Tschudinow (5.). Damit hat das IOC bislang 19 lebenslange Sperren ausgesprochen.
Bei den Heim-Winterspielen in Sotschi sollen die Dopingproben russischer Sportler systematisch ausgetauscht und verfälscht worden sein. Weil das IOC den Russen viele Medaillen aberkannt hat, ist der Gastgeber vom ersten auf den vierten Rang der inoffiziellen Nationenwertung abgestürzt. Am 5. Dezember will das IOC über weitere Sanktionen entscheiden, die bis zu einem Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen in Südkorea im Februar reichen könnten.
(dpa)