München (dpa) – Bayern München will Weltklassestürmer Robert Lewandowski in diesem Sommer nicht abgeben. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge betonte im Gespräch mit dem «Kicker»: «Die Wette nehme ich gerne an, dass Robert in der nächsten Saison hundertprozentig bei Bayern München spielen wird.»
Zuletzt hatte es mal wieder Spekulationen um einen möglichen vorzeitigen Abschied von Lewandowski im Sommer zu Real Madrid gegeben. Rummenigge nannte den bis Sommer 2021 vertraglich gebundenen 29-jährigen Polen «einen extrem wichtigen Bestandteil unserer Mannschaft, er ist vielleicht die beste Nummer 9, die es in Europa gibt».
Rummenigge erinnerte an das Jahr 2008, als «wir ein Wahnsinnsangebot für damalige Verhältnisse von Chelsea für Franck Ribery» hatten. Die Engländer sollen angeblich mehr als 80 Millionen Euro Ablöse und den Verteidiger José Bosingwa geboten haben. Der FC Bayern lehnte ab. «Von diesem Tag an wusste die ganze Fußballwelt: Gegen den Willen von Bayern München kann niemand einen Spieler von Bayern München kaufen», erklärte Rummenigge. Die Haltung in der Personalie Lewandowski sei nun «dieselbe», versicherte der Münchner Vorstandschef.
Der Fahrplan mit den beiden jeweils 34 Jahre alten Offensivstars Franck Ribéry und Arjen Robben, deren Verträge im Sommer auslaufen, bleibt bestehen. «Wir haben mit beiden vereinbart, dass wir Mitte April sprechen werden», sagte Rummenigge. Ein angebliches Interesse am brasilianischen Offensivmann Malcom von Girondins Bordeaux wies der Bayern-Vorstand zurück. «Das ist eine Ente, die auf einem Münchner See gelandet ist», sagte der 62-Jährige.
In der Debatte um die Club-WM und Global Nations League hat Rummenigge indes seine Kritik an der Termindichte im Profifußball erneuert. «Die Clubs verhalten sich seit Jahren dem Fußball und den Spielern gegenüber vorbildlich. Die Bundesliga gibt es seit 1965 mit 18 Clubs. Die Champions League hat 13 Runden, sie hatte mal 17. Der Spieler hat nur eine begrenzte Zeit für seine Karriere, man sollte ihn nicht unbedingt durch Terminhatz in Verletzungen jagen», sagte er.
In diesem Zusammenhang kritisierte der Bayern-Vorstand auch die Rolle der Verbände. «Sie werden immer mehr zu Vermarktungs-Maschinen. Doch die Gewinnmaximierung ist nicht Kernaufgabe eines Verbandes. Ein Verband muss sich um den Sport und die Sportler kümmern, der Fußballverband also um den Fußball», sagte der 62-Jährige. «Wir sprechen in Fußball-Deutschland viel zu viel über Finanzen, über TV-Vermarktung, Sponsoring und Merchandising – immer öfter auch bei der Nationalmannschaft.» Weltverbandschef Gianni Infantino hat sich zuletzt mit seinen Plänen zur Ausweitung der Club-WM von sieben auf 24 Teams vorerst nicht durchsetzen können.
(dpa)