Frankfurt/Main – Erst gelang Pokalsieger Eintracht Frankfurt mit der Verpflichtung von Torhüter Kevin Trapp ein spektakulärer Transfercoup, dann bescherte die Europa-League-Auslosung den Hessen auch noch höchst attraktive Gegner.
«Ich bin hier wie zuhause. Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat», sagte der 28 Jahre alte Trapp bei seiner Vorstellung im feinen Zwirn. Bei seiner überraschenden Rückkehr von Paris Saint-Germain, die zunächst als einjährige Leihe angelegt ist, muss der WM-Teilnehmer nicht auf internationalen Fußball verzichten.
Die Auslosung in Monaco bescherte der SGE im Vorjahresfinalisten Olympique Marseille, Lazio Rom und dem Zypern-Vertreter Apollon Limassol extrem spannende Lose. «Das ist schon eine knackige Gruppe. Wir haben trotz allem das Ziel, auch weiterzukommen», sagte Trainer Adi Hütter über die Vorrundenstaffel H, in der die Eintracht zunächst aus der Außenseiterrolle startet.
Dabei helfen soll auch der frühere Stammkeeper und Kapitän Trapp, der bei Paris und Trainer Thomas Tuchel zuletzt nur dritte Wahl war. «Es ist uns gelungen, eine Ikone nach Frankfurt zurückzuholen. Ich freue mich, dass er da ist, dass er uns die Sicherheit zusätzlich gibt», sagte Hütter. Schon am Samstag (15.30 Uhr) könnte der Saarländer im Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen sein Comeback feiern. «Ich bin topfit. Ich habe die Vorbereitung mitgemacht, ich werde spielen können», sagte Trapp. Ob er auch spielen darf, das will der neue Trainer erst am Samstag verraten.
Es war ein bemerkenswerter Last-Minute-Transfer, der den Hessen damit gelang. Der mit Knieproblemen kämpfende Neuzugang Frederik Rönnow hatte in dieser Woche wieder Beschwerden geäußert, also schauten sich Sport-Vorstand Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner nochmal um. Auch für Trapp kommt der Wechsel zur rechten Zeit, in Paris geriet seine Situation immer aussichtsloser.
«Es war mir wichtig, diesen Schritt zu gehen. Wir spielen international, für mich ist die Nationalmannschaft auch wichtig. Das hat auch eine ganz große Rolle gespielt», sagte er. Der Keeper habe sich dabei auch mit Joachim Löw und Andreas Köpke abgesprochen. Hütter berichtete: «Mit diesem Transfer geht auch für die Fans wieder zusätzliche Hoffnung auf.»
Diese werden sich schnell auf die attraktiven Reisen nach Marseille, Rom und Limassol einstimmen. «Wir haben eine sehr anspruchsvolle Gruppe zugelost bekommen mit großen Hürden. Da werden wir alles reinlegen müssen, um unser Ziel, die Zwischenrunde, zu erreichen», sagte Bobic. Für die Anhänger seien die Reisen «noch mehr als zuvor erwartet» etwas Besonderes.
Im ersten Heimspiel der Saison soll am Samstag der ideale Bundesliga-Auftakt perfekt gemacht werden. «Sechs Punkte wären ein Top-Start. Wir haben ein gutes Gefühl», beteuerte Hütter. Definitiv nicht mit dabei sein wird Vize-Weltmeister Ante Rebic. Der Kroate habe derzeit «Probleme im Bauchmuskelbereich», sagte der Coach.
(dpa)