Rösch holt ersten IBU-Cup-Podestplatz seit Nationenwechsel

Obertilliach – Michael Rösch ist erstmals seit seinem Wechsel von Deutschland nach Belgien auf das Podest in einem der beiden wichtigsten Biathlon-Wettbewerbe gelaufen.

Der Altenberger sicherte sich beim zweitklassigen IBU-Cup im österreichischen Obertilliach Rang zwei im Einzel. «Historisches Podest für Belgium Biathlon. Nach durchwachsenen Einzelrennen bisher im Weltcup war es eine gute Entscheidung, im IBU Cup zu starten und mir die erste Podestplatzierung für Belgien zu sichern!», schrieb der Sachse auf seiner Facebook-Seite.

Der 34-Jährige hatte nach einem Fehler 1:07,1 Minuten Rückstand auf den siegreichen Norweger Vetle Sjaastad Christiansen und sorgte damit für das erste Podium eines belgischen Skijägers im IBU-Cup. Seine besten Ergebnisse waren zuvor zwei sechste Plätze im Weltcup. Bei der Sommer-WM, auf die die Stars der Szene oft verzichten, war er 2013 in Tjumen Weltmeister in der Verfolgung und Zweiter im Sprint geworden.

Weil es für ihn in Deutschland nicht mehr weiterging, läuft der deutsche Staffel-Olympiasieger von 2006 seit 2014 für Belgien. Dabei war er als größtes deutsches Talent gehandelt worden, war 2006 Fünfter im Gesamtweltcup. Der für seine markigen Sprüche bekannte Skijäger konnte an seine Leistungen aber nicht anknüpfen. Um für Belgien starten zu können, gab er seinen Beamtenstatus auf Lebenszeit bei der Bundespolizei auf, verkaufte sein Haus. Die Einbürgerung verzögerte sich, Rösch verpasste Olympia 2014 in Sotschi. Danach kamen gesundheitliche Probleme. Doch er kämpfte sich zurück und wurde nun belohnt.


(dpa)

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