Rob Cross: Vom Elektriker zum Darts-Weltmeister

London (dpa) – Ein Sieg gegen Darts-Legende Phil Taylor machte Debütant Rob Cross zum Sensations-Weltmeister in seiner ersten Saison. Gleich bei seiner Premieren-Teilnahme bei der WM im Alexandra Palace in London erklimmt der 27-jährige Engländer den Olymp der Darts-Welt.

Cross spielt erst seit einem Jahr als Profi. Davor war er Elektriker. Sein Kampfname ist «Voltage», der englische Ausdruck für «elektrische Spannung». Beim Finale war «Voltage» diesmal stärker als «The Power», wie der 16-malige Weltmeister Taylor genannt wird. Cross ließ ihm keine Chance, schlug den 30 Jahre älteren Rekord-Champion mit 7:2 in dessen letztem WM-Spiel vor dem angekündigten Karriereende.

«Ich fühle mich großartig. Das ist meine erste Trophäe», sagte Cross, der in dem Jahr geboren wurde, als Taylor erstmals Weltmeister wurde. Mittlerweile hat Cross drei Kinder und ist verheiratet. Seine Familie bezeichnet er als seine größte Motivation: «Sie sind mein Antrieb. Sie sind alles, was ich brauche.»

Genug Antrieb auch für weitere Erfolge scheint Cross zu haben. Er wolle alle Titel gewinnen, sagte er nach dem bisherigen Höhepunkt seiner noch jungen Karriere. Und schob hinterher: «Warum nicht versuchen der nächste Phil Taylor zu werden?»

«Er war so, wie ich es vor 30 Jahren war», lobte Taylor seinen siegreichen Rivalen. Für die nächsten Jahre sagen einige Experten nun eine Rivalität zwischen Rob Cross und dem dominierenden Darts-Spieler der vergangenen Jahre, Michael van Gerwen, voraus. Der Niederländer führt die Weltrangliste mit rund einer Million Euro Preisgeld Vorsprung an.

«Er ist die Nummer eins und das ist auch das, was ich will», sagte Cross. Und gab sich selbstbewusst: «Ich bin bereit für die Herausforderung und will weiter gewinnen.» Dass Cross sich besonders anstrengen wird, hat auch private Gründe: nach einer nicht lange zurückliegenden Niederlage gegen van Gerwen habe sich sein Sohn die Augen ausgeheult, erinnerte sich Cross. «Das kann so für mich nicht weitergehen.» Auf seinem Weg zur WM-Krone räumte er «Mighty Mike» im Halbfinale schon einmal aus dem Weg.

(dpa)