Titisee-Neustadt – Der interne Konkurrenzkampf treibt die deutschen Skispringer an – und führt Weltcup-Spitzenreiter Richard Freitag und seine Kollegen derzeit ganz nach oben.
«Wir puschen uns gegenseitig. Wenn man in Form ist und das Gefühl hat, dann kann man locker drauf losspringen, und das ist im Skispringen meistens am besten», sagte Andreas Wellinger, der beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt Zweiter wurde. Besser war erneut nur einer: Sein Teamkollege Freitag.
Knapp 16 Jahre war den DSV-Adlern zuvor kein Doppelsieg im Weltcup gelungen – nun gleich zwei innerhalb von acht Tagen. «Man kann an dem Tag auch unverschuldet Punkte verlieren, jetzt haben wir Punkte gewonnen, das ist natürlich eine Riesensache. Ich bin mit der Leistung – unabhängig von den Bedingungen – ziemlich zufrieden», sagte Bundestrainer Werner Schuster nach einem von äußerst schwierigen Windverhältnissen geprägten Wettkampf.
In Abwesenheit seines eigentlichen Spitzenspringers Severin Freund bieten sich dem Coach nun ungeahnte Optionen für die Vierschanzentournee, die in knapp drei Wochen in Oberstdorf beginnt. Olympiasieger Freund laboriert an einem Kreuzbandriss und wird in diesem Winter nicht mehr antreten.
Wellinger, Freitag und Co. haben auch ohne ihren eigentlichen Leader gemeinsam Spaß und standen nun bei sechs Springen nacheinander für den DSV auf dem Podest. «So einen Start kann man nicht planen», bekannte Schuster. Im Team herrsche derzeit eine positive Dynamik, erklärte der Österreicher, der die DSV-Adler in diesem Winter neben der Tournee mit der Skiflug-WM in Oberstdorf und Olympia in Pyeongchang auf zwei weitere Höhepunkte vorbereitet.
Was ist noch vom deutschen Team zu erwarten? «Definitiv ein paar Teilnahmen im Weltcup», scherzte Freitag. In Engelberg in der Schweiz darf der 26-Jährige am kommenden Wochenende sogar wieder im Gelben Trikot starten.
(dpa)