Revanchegelüste und Titelhoffnungen: Die BBL-Halbfinals

München – Die Meister-Ära der beiden Basketball-Dominatoren des vergangenen Jahrzehnts ist vorbei. Nach dem Titelverteidiger FC Bayern ist auch der frühere Serienchampion Brose Bamberg beim Meisterturnier der Bundesliga im Viertelfinale gescheitert.

Erstmals seit 2009 geht der Titel nicht an einen der beiden Clubs. Um die Nachfolge der Münchner spielen die beiden Altmeister Alba Berlin und die EWE Baskets Oldenburg sowie die MHP Riesen Ludwigsburg und ratiopharm Ulm, die beide noch nie Meister waren. Das Wichtigste vor den Halbfinals im Überblick:

OLDENBURGER REVANCHEGELÜSTE: In den Playoffs der beiden vergangenen Saisons sowie dem Pokalfinale dieser Spielzeit trafen Berlin und Oldenburg bereits aufeinander – jedes Mal setzte sich der Hauptstadtclub durch. «Ich denke, dass unsere Mannschaft noch einige Rechnungen offen hat», sagte Baskets-Geschäftsführer Hermann Schüller der Deutschen Presse-Agentur. Das erste Halbfinal-Hinspiel steht am Montagabend (20.30 Uhr/Magentasport) an. Erneut werden die Ergebnisse beider Partien zusammengezählt.

Vor gut vier Monaten holte sich Alba mit 89:67 vor heimischer Kulisse den zehnten nationalen Pokal. Dass sein Team nach der ersten Halbzeit noch mit drei Punkten vorne lag, macht Mladen Drijencic aber Mut. Da «haben wir gezeigt, dass wir wissen, wie wir spielen müssen, um Alba zu schlagen», sagte Oldenburgs Coach bei Magentasport. Die Berliner setzten sich in der Addition beider Ergebnisse ihres Viertelfinals gegen die BG Göttingen ungefährdet durch. «Oldenburg ist ein tolles Team, das uns im Pokal voll gefordert hat und das auch hier zeigt, dass sie immer noch was drauflegen können», sagte Manager Marco Baldi. «Das ist ein sehr offenes Halbfinale.»

SCHWABEN-DERBY: Sowohl Bayern-Bezwinger Ludwigsburg als auch das noch ungeschlagene Ulm gehören zu den positiven Überraschungen beim Geisterturnier. Die Favoritenrolle schieben sich die beiden schwäbischen Teams vor dem ersten Spiel am Sonntag (15.00 Uhr/Magentasport) gegenseitig zu. «Sie spielen erfolgreichen Basketball. Für mich könnte John Patrick Coach des Jahres sein», sagte Ulms Trainer Jaka Lakovic über seinen Kollegen. «Ich würde sagen, Ulm ist Favorit», erwiderte Patrick. «Sie sind in ihrem Rhythmus. Wir haben nicht schön gespielt, aber haben in jedem Spiel Herz gezeigt und gefightet.»

BAMBERG-FRUST: Seit 2005 holten die Franken neunmal den Meistertitel, verpassten nun aber das dritte Mal in Serie das Endspiel. Beim 75:89 im Rückspiel gegen Oldenburg blieben die Bamberger weitgehend chancenlos. «Ich möchte das in Ruhe besprechen», sagte Geschäftsführer Arne Dirks über mögliche Lehren der insgesamt enttäuschenden Saison. «Sicherlich kann man sagen, dass wir so eine Leistung nicht so stehen lassen können. Es ist Enttäuschung pur, das müssen wir jetzt aufarbeiten und die richtigen Schlüsse ziehen.»


(dpa)

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