Rebensburg verpasst Podest im Riesenslalom knapp

Aspen – Auch am Ende eines unglücklichen Winters blieb Viktoria Rebensburg das Hundertstelpech treu. Die beste deutsche Skirennfahrerin landete beim Saisonfinale in Aspen auf Platz vier im Riesenslalom. Ganze 0,05 Sekunden fehlten ihr zum Podest, auf dem am Ende drei Italienerinnen standen.

«Die Hundertstel waren heuer nicht auf meiner Seite», resümierte die Oberbayerin. Beim letzten Rennen des Winters hatte sie als Dritte nach dem ersten Lauf beste Chancen auf einen versöhnlichen Abschluss, gab durch eine kleine Unsicherheit vor dem Ziel den Treppchenplatz aber aus der Hand. «Das ist der Sport – ich war nicht schnell genug», sagte sie lapidar.

Nicht zu schlagen war Federica Brignone, die dank zweimaliger Laufbestzeit am Ende fast eineinhalb Sekunden schneller war als ihre beiden Teamkolleginnen Sofia Goggia und Marta Bassino.

Die kleine Kristallkugel der Disziplinsiegerin im Weltcup sicherte sich erstmals Tessa Worley aus Frankreich. Die Weltmeisterin wurde in Aspen Fünfte, wodurch sie ihren Vorsprung auf Mikaela Shiffrin klar verteidigte. Die amerikanische Weltcup-Gesamtsiegerin und Slalom-Dominatorin landete nach einem mäßigen Finish auf Rang sechs.

«Ich komme zurück, davon bin ich extremst überzeugt», verkündete Rebensburg, die mehr als froh ist über das Saisonende. «Ich werde hart arbeiten im Sommer und im nächsten Jahr wieder voll angreifen.»

Rebensburg hat einen vermaledeiten Winter hinter sich, begonnen mit einer schweren Knieverletzung in der Vorbereitung. Danach haderte sie immer wieder mit dem Material und ihrer Form, so dass letztlich nur zwei dritte Plätze – einer im Riesenslalom und einer in der Abfahrt – heraussprangen. Viermal schied sie einem Speed-Rennen aus, und bei der WM dann als Tiefpunkt in ihrer Paradedisziplin Riesentorlauf.

«Es war immer ein bisschen der Wurm drin mit den Hundertsteln und den Fehlern, die mich das Podest oder die Medaillen gekostet haben», sagte sie. «Ich werde erstmal durchschnaufen und dann angreifen.»

Feiern ließ sich bei frühlingshaft warmen Temperaturen derweil Worley. «Das war wie ein Traum», sagte sie zum Premierenerfolg in der Disziplinwertung. Die 27-Jährige errang den Pokal unter anderem durch drei Saisonsiege und drei zweite Plätze in der Saison. Für die immer wieder von Verletzungen gestoppte Französin war der Pokal neben den zwei Weltmeister-Titeln 2013 und 2017 der größte Erfolg.


(dpa)

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