Semmering – Viktoria Rebensburg hat sich dank einer starken Aufholjagd den dritten Podestrang in diesem WM-Winter gesichert. Die Skirennfahrerin vom Tegernsee raste zu Platz zwei im Riesenslalom von Semmering – und das nach der nur zehntschnellsten Zeit im ersten Durchgang.
Zum Siegcoup fehlten der besten deutschen Alpin-Sportlerin am Ende 0,45 Sekunden, die Petra Vlhova aus der Slowakei bei ihrem Riesenslalom-Premierensieg schneller war. Platz drei ging an die französische Weltmeisterin Tessa Worley (+0,60).
«Ich hatte nichts zu verlieren, habe probiert anzugreifen und alles rauszuholen», sagte Rebensburg im TV-Sender ORF, bevor sie Vlhova bei der Siegerehrung wild mit Schampus bespritzte. «Ich bin froh, dass ich es im zweiten Lauf habe rumbiegen können.» Die 29-Jährige schaffte das zweite Podium in ihrer Paradedisziplin nacheinandern, nachdem sie eine Woche zuvor in Courchevel hinter Mikaela Shiffrin ebenfalls Zweite geworden war. Die Amerikanerin hatte am Semmering nach dem ersten Lauf geführt, war dann aber noch auf Platz fünf abgerutscht.
Shiffrin verpasste es, als erster Athlet in der Weltcup-Historie bei Damen oder Herren 15 Siege in einem Kalenderjahr einzufahren, hat beim Slalom am folgenden Tag aber noch eine Chance dazu.
«Respekt», sagte Bundestrainer Jürgen Graller über Rebensburg. «Mit der Ausgangssituation im zweiten Lauf taktisch so klug zu fahren, das war schon eine sehr gute Leistung. Dass man noch auf den zweiten Platz kommt, das ist sensationell.» Die Olympiasiegerin von 2010 hatte am Vormittag eine Schlüsselstelle völlig verpatzt und sich so mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf die Spitze eingehandelt.
(dpa)