Madrid – Ex-Bayer Toni Kroos hat Real Madrid vor dem Champions-League-Knaller in München unfreiwillig in Abwehrnot gebracht.
So schmerzhaft wie das 1:1 bei der Generalprobe im Stadtderby gegen Atlético ist für die Königlichen die Verletzung von Innenverteidiger Pepe, der sich bei einem Zusammenprall mit Teamkollege Kroos zwei Rippen brach und wohl für beide Partien gegen den FC Bayern ausfällt. Weil sich zuvor schon der Franzose Raphael Varane mit einem Muskelfaserriss für einen Monat abgemeldet hatte, gehen Real die Alternativen neben Abwehrchef Sergio Ramos aus.
«Wir müssen das hinter uns lassen. Fußball gibt dir keine Zeit zu Grübeln. Jetzt müssen wir uns den Bayern stellen, nach München fahren und dort das Spiel unseres Lebens machen», sagte Ramos nach dem unglücklichen Remis gegen Atlético am Samstag. Der spätere Pechvogel Pepe hatte Real in der 52. Minute auf Vorlage von Kroos noch in Führung gebracht. Doch Atlético-Keeper Jan Oblak verhinderte zunächst einen höheren Rückstand, ehe Antoine Griezmann in der 85. Minute ausglich.
Damit verpasste es Real, seine Tabellenführung in der Primera División deutlich auszubauen. Trainer Zinedine Zidane warf seinem Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo Unkonzentriertheiten in der Schlussphase vor und mahnte mit Blick auf die Reise nach München: «Wir müssen ruhig bleiben und uns auf Mittwoch vorbereiten und versuchen, das Match zu gewinnen, so wie wir es immer tun.»
In der Liga blieb das Remis ohne größere Konsequenzen: Verfolger FC Barcelona leistete sich beim 0:2 gegen den FC Malaga einen schweren Ausrutscher und liegt nun drei Punkte hinter Spitzenreiter Real, der zudem noch ein Spiel in der Hinterhand hat. Sandro Ramirez (32.) und Jony (90.+2) trafen für die Gastgeber.
Barça-Coach Luis Enrique, dessen nächste Station auf seiner Abschiedstournee am Dienstag das Champions-League-Viertelfinale bei Juventus Turin ist, blieb trotzdem optimistisch: «Wir hätten es verdient, zu gewinnen und wir hätten die Punkte gebraucht. Aber La Liga ist noch lange nicht zu Ende.»
Einer der Hauptakteure fällt für die Jagd auf Real aber aus, denn Neymar sah in Malaga die Gelb-Rote Karte (65.). Damit wäre der Brasilianer eigentlich nur für eine Partie gesperrt, da er aber dem vierten Unparteiischen auf dem Weg in die Kabine noch ironisch applaudierte, könnte er eine Zusatzstrafe folgen. In diesem Fall könnte Neymar den Clásico gegen Real im Madrider Bernabeu-Stadion am 23. April verpassen.
(dpa)