Leipzig – Die Reifeprüfung in Monaco ist für RB Leipzig vorentscheidend für das Überwintern in der Königsklasse. Noch zu grün oder schon grandios?
Der deutsche Fußball-Vizemeister steht beim letzten Auswärtsspiel in der Gruppenphase am Dienstag beim französischen Meister AS Monaco erstmals richtig unter Druck. Nach dem 1:1 im nervösen Auftaktspiel in der Champions League daheim gegen die Monegassen soll es nun richtig krachen.
«Das war unser erstes Champions-League-Spiel. Diesmal gehen wir mit viel mehr Mut in die Partie, weil wir mehr Vertrauen haben in unser Spiel. Wir fahren mit viel Selbstvertrauen dahin und spielen volle Pulle auf Sieg», betonte Willi Orban nach dem mühsamen 2:2 in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen. Der Kapitän weiß: «Du musst in der Champions League das höchste fußballerische Niveau an den Tag legen, um Chancen herauszuspielen.»
Wie schon vor dem Duell beim FC Porto absolvierten die Leipziger das Abschlusstraining am Montagvormittag im eigenen Stadion. Da wollte Trainer Ralph Hasenhüttl noch einmal ungestört taktische Varianten durchspielen.
Bei der Generalprobe gegen Bayer reichte es trotz personeller Überlegenheit und zweimaliger Führung durch verwandelte Elfmeter von Timo Werner und Emil Forsberg nicht zum Sieg. Genau dieser ist nun Pflicht. «Wir müssen jetzt in den Champions-League-Modus umschalten. Wir wissen, dass wir nur mit einem Sieg im Rennen bleiben. Ich hoffe, dass wir die Erfahrungen, die wir in den letzten Spielen in Liga und Königsklasse gemacht haben, positiv nutzen können», meinte RB-Torhüter Peter Gulasci.
Aber auch die AS Monaco patzte zuletzt. In der Ligue 1 kam der Meister bei Aufsteiger SC Amiens nicht über ein 1:1 hinaus. Aktuell liegt das Team aus dem Fürstentum in der Königsklasse in der Gruppe G mit nur zwei Punkten auf dem letzten Platz. Die Leipziger sind mit zwei Zählern mehr Dritter. Spitzenreiter ist Besiktas Istanbul mit zehn Punkten vor dem FC Porto (6), der das direkte Duell mit einem 3:1 daheim gegen Leipzig für sich entschied.
«Wir müssen auf Sieg spielen, und am Ende sieht man, ob es reicht oder nicht», meinte der Ungar Gulasci. Für ihn sei der Druck größer als in Bundesliga, denn «in der Champions League wird man für die kleinsten Fehler sofort bestraft». Vor allem bei Standards wie zuletzt in Porto.
Sollte es nicht zum Sieg und zum späteren Sprung in die K.o.-Phase reichen, bleibt immer noch das Minimalziel Europa League. Dafür könnte auch ein 2:2 im Stade Louis II reichen, dann wäre das direkte Duell mit dem Vorjahres-Halbfinalisten gewonnen. «Mit dem Thema Europa League beschäftigen wir uns nicht», betonte Gulacsi.
Rechenspiele sind bei den Sachsen tabu. «Ich bin überzeugt, wenn wir sechs Punkte holen, dann kommen wir weiter ins Achtelfinale. Dafür müssen wir aber in Monaco gewinnen. Jeder will auch nach der Winterpause international spielen», sagte Gulasci.
(dpa)