Leipzig – Mit einem kurzfristig einberufenen Geheimtraining hat sich RB Leipzig in der herbstlich-kühlen Heimat auf das heiße Auswärts-Duell mit dem FC Porto eingestimmt. «Es hat den einfachen Grund, dass wir noch ein paar Inhalte reinpacken wollten, die nicht unbedingt der Gegner sehen sollte», erklärte Trainer Ralph Hasenhüttl am Dienstagnachmittag nach der Ankunft in Portugal bei der Pressekonferenz zum Champions-League-Spiel beim FC Porto.
Am Morgen desselben Tages absolvierte seine Mannschaft im knapp 2000 Kilometer Luftlinie entfernten Leipzig in langen Hosen und teilweise mit Mütze bei gerade mal sieben Grad auf dem vereinseigenen Trainingsgelände noch die Abschlusseinheit, die nur wie üblich in den ersten 15 Minuten für Medienvertreter offen war. Die Entscheidung für die Planänderung war kurzfristig gefallen.
Für die Profis kein Problem. «Wir brauchen kein Training im Stadion», betonte Abwehrspieler Bernardo. Einen Blick in die Arena bei noch sommerlichen rund 24 Grad und blauem Himmel konnten die RB-Spieler nach der Ankunft dennoch werfen, wenn sie wollten. Hasenhüttl hatte es jedem freigestellt.
Wichtig ist dem 50 Jahre alten Österreicher, dass seine Profis am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) «so scharf» sind, dass sie einen «großen Schritt» Richtung K.o.-Runde der Champions League machen. «Wir werden versuchen, es besser zu machen als in Istanbul», versprach Hasenhüttl. Die erste und bislang einzige Auswärtspartie in der europäischen Meisterklasse hatte seine Mannschaft mit 0:2 bei Besiktas verloren.
Im zweiten Spiel in der Fremde darf sich der aktuelle Tabellendritte der Bundesliga gegen den 27-maligen portugiesischen Meister und aktuellen Tabellenführer einen weiteren Nuller nicht erlauben. «Jedes Ergebnis wäre gut außer eine Niederlage», meinte der RB-Coach.
Die Leipziger haben einen Zähler mehr als Porto und im Kampf um den zweiten Platz durch den 3:2-Hinspielerfolg vorerst einen Vorteil. An der Spitze der Gruppe G liegt Besiktas, das nach drei Siegen in drei Spielen mit einem weiteren Erfolg gegen die AS Monaco den Einzug in die K.o.-Runde bereits klarmachen kann.
Dort wollen auch die Leipziger gleich in ihrer ersten Saison in der Champions League unbedingt hin. «Wir haben eine riesige Chance, den Vorsprung weiter auszubauen. Das ist einfach das Ziel», verkündete Leipzigs dänischer Angreifer Yussuf Poulsen.
Personell wird sein Coach wieder Veränderungen vornehmen. Welche? Das blieb zunächst sein Geheimnis. Deswegen ließ er seine Mannschaft unter anderem auch am Morgen noch daheim trainieren. Er verriet aber, dass Mittelfeld-Ass Naby Keita nach seiner Schienbeinprellung noch Probleme hat.
Das Training am Morgen habe der 22-Jährige aus Guinea nicht voll durchziehen können. «Wir haben mit Naby einen Spieler, bei dem wir noch nicht ganz genau wissen, ob es reicht», sagte Hasenhüttl. Er geht dennoch davon aus, dass Keita die Zähne zusammenbeißen wird. Es sei schließlich die Champions League.
(dpa)