Palma – Radprofi Geraint Thomas hat im britischen Sky-Team einen Führungsanspruch für die nächste Tour de France angemeldet.
Der Waliser stehe zwar «100 Prozent» hinter seinem Kapitän Chris Froome, dem wegen der Salbutamol-Affäre eine Sperre droht, die dessen geplanten Starts bei der Tour (7. bis 29. Juli 2018) und dem Giro d’Italia (4. bis 27. Mai) gefährden könnten. Aber er beanspruche eine «freie Rolle».
In diesem Jahr hatte Thomas nach seinem Sieg beim verregneten Tour-Prolog in Düsseldorf fünf Tage das Gelbe Trikot getragen, bevor er von Froome an der Spitze abgelöst worden war. Nach einem Sturz auf der 9. Etappe musste Thomas die Tour aufgeben.
Im Hinblick auf Froome und die Saisonplanung sagte er der Internetplattform «cyclingnews»: «Wir müssen einfach so tun, als ob es eine ganz normale Saison ist, mit ihm als Kapitän. Aber ich werde dort sein, um das beste Resultat für mich selbst zu erzielen. Was auch immer passiert, passiert», sagte der 31-Jährige, der sich ansonsten solidarisch mit dem viermaligen Toursieger erklärte: «Ich stehe zu 100 Prozent hinter ihm. Ich glaube nicht, dass er ein Betrüger ist. Ich finde es traurig für ihn, seine Reputation und auch für das Team».
Froome riskiert eine Sperre, nachdem er bei der von ihm gewonnenen Vuelta mit einem weit überhöhten Salbutamol-Spiegel im Urin erwischt wurde. Die Einnahme des Asthmamittels ist gestattet – bis zum Grenzwert von 1000 Nanogramm pro Milliliter. Der Brite hatte das Limit um das Doppelte überschritten und muss sich nun dem Weltverband UCI erklären.
(dpa)