New York – Dominik Koepfer hat bei den US Open der Tennisprofis völlig überraschend die dritte Runde erreicht.
Der 25-Jährige, der erst über die Qualifikation ins Hauptfeld kam, setzte sich gegen den Amerikaner Reilly Opelka mit 6:4, 6:4, 7:6 (7:2) durch und überstand damit als erster Deutscher in New York die zweite Runde. Koepfer steht bei seinem erst zweiten Grand-Slam-Turnier erstmals in der dritten Runde.
Im Louis Armstrong Stadium verwandelte er nach 2:28 Stunden seinen ersten Matchball. Im Kampf um den Achtelfinal-Einzug trifft der Schwarzwälder nun auf den Sieger des Duells zwischen dem Amerikaner Jenson Brooksby und Nikolos Bassilaschwili aus Georgien.
«Es fühlt sich großartig an», sagte Koepfer nach dem bislang größten Erfolg seiner Karriere. «Ich habe es wirklich genossen, hier zu spielen.» Koepfers zweiter Auftritt in Flushing Meadows war kurzfristig in die zweitgrößte Arena verlegt worden, weil die ursprünglich dort in der Night Session angesetzte Partie zwischen dem Bulgaren Grigor Dimitrow und dem Kroaten Borna Coric wegen einer Rückenverletzung von Coric ausfiel.
Auf einmal fand sich Koepfer, den Tennisfans in Deutschland erst seit seiner Wimbledon-Teilnahme vor knapp zwei Monaten ein Begriff, also komplett im Rampenlicht wieder. Doch das spornte den früheren College-Spieler nur noch mehr an. Gegen Opelka, immerhin Nummer 42 der Welt, trat Koepfer von Beginn an völlig unbekümmert und total fokussiert auf. Zum 5:4 schaffte er im ersten Satz das Break und holte sich nach 53 Minuten den ersten Durchgang.
Auch im zweiten Abschnitt bestimmte Koepfer weiter das Geschehen. Zum 3:2 schaffte er wieder ein Break, kurz darauf ließ sich Opelka für einige Minuten am Rücken behandeln. Der 2,11-Meter-Riese bewegte sich schlecht, stand oft miserabel zum Ball. Koepfer nutzte das geschickt aus und holte sich auch den zweiten Satz mit 6:4.
Danach leistete sich der Deutsche eine kleine Schwächephase und gab zu Beginn des dritten Durchgangs zum ersten Mal selbst sein Service ab. Doch Koepfer fing sich schnell wieder und schaffte zum 2:3 das Rebreak. Trotzdem hatte er noch einige enge Phasen zu überstehen und musste insgesamt vier Satzbälle abwehren, ehe er die Überraschung perfekt machte.
(dpa)