Sint-Michielsgestel – Es winken zwar keine Reichtümer, dennoch haben sich die Prämien im Frauenfußball positiv entwickelt.
Sollte die Auswahl von Steffi Jones in den Niederlanden zum neunten Mal Europameister werden, würde jede Spielerin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit 37 500 Euro belohnt – so viel wie nie zuvor.
Vor vier Jahren beim EM-Gewinn konnte sich die deutschen Frauen bereits über 22 500 Euro freuen, 2009 in Finnland waren es noch weniger als ein Drittel (12 000 Euro) der jetzigen Siegprämie. 2005 in England bekam jede DFB-Spielerin 10 000 Euro.
Längst ein Klassiker ist die Prämie, die das Team um Silvia Neid 1989 für den ersten deutschen EM-Titel in Osnabrück bekam. Das berühmte Kaffeeservice verstaubte schnell in den Regalen der EM-Heldinnen und ist nun im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zu bewundern. «Ich habe mein Tafelservice noch, es steht bei meinen Eltern im Schrank», verriet die ehemalige Bundestrainerin Neid, die für den DFB in Holland die EM-Spiele analysiert, der dpa in Breda.
Auch die Belohnungen für WM-Siege sind bei den Frauen vergleichsweise rasant gestiegen. Wenn auch auf bescheidenerem Niveau als bei den Männern, die 2014 für den WM-Titel in Brasilien pro Spieler 300 000 Euro einstrichen. So viel hätten die Spieler von Joachim Löw auch im Vorjahr für den EM-Titel in Frankreich einstreichen können.
Bei der ersten Frauen-WM in China 1991 durften sich die deutschen Frauen über ein Münz-Set freuen, zusätzlich zur eher bescheidenen Sporthilfe-Prämie, die auch 1995 und 1999 im Frauenfußball noch üblich war, aber vom DFB übernommen wurde.
Danach gab es erhebliche Verbesserungen: Bekamen die Akteurinnen um Maren Meinert und Nia Künzer für den ersten WM-Titel 2003 in den USA noch 15 000 Euro, waren es vier Jahre später in China immerhin schon 50 000 Euro. Für den Sieg bei der Heim-WM 2011 in Deutschland hatte der DFB 60 000 ausgelobt, in Kanada 2015 wäre jede Spielerin mit 65 000 Euro für den WM-Titel belohnt worden.
(dpa)