Potsdam – Mit dem Potenzialanalysesystem (PotAS) möchte der deutsche Spitzensport die Rahmenbedingungen für Erfolge verbessern. Das Herzstück der deutschen Spitzensport-Reform wurde am 12. März in Potsdam vorgestellt.
Der Kommissions-Vorsitzende Urs Granacher bezeichnete das komplexe, wissenschaftliche Analysesystem als «Meilenstein» auf dem Weg zu einer besseren Förderung des deutschen Spitzensports.
Mit PotAS sollen die Potenziale von Spitzenverbänden, Sportarten und Disziplinen für die kommenden Jahre berechnet werden. Für die Vergabe der künftigen Fördergelder des Bundes an die einzelnen Fachverbände spielen die ausgewerteten Daten eine entscheidende Rolle.
Ab dem 15. März haben die Sportfach-Verbände online Zugang auf ein Formular, das die PotAS-Komission erarbeitet hat. Die Leistungssport-Direktoren der einzelnen Verbände müssen Fragen zu bestimmten erfolgversprechenden Attributen wie Trainings-Infrastruktur am Standort oder Traineraus- und Fortbildung beantworten.
Die Mitarbeiter der Kommission, der auch die Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann angehört, werten die Antworten aus und erstellen eine Empfehlung, die an das Bundesinnenministerium (BMI), und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) geht.
Bislang zahlte das Innenministerium 170 Millionen Euro im Jahr für den Spitzensport. Der hofft eine Aufstockung der Förderung. Die Förderung soll künftig zielgerichteter und transparenter ablaufen. Es soll klarer werden, aufgrund welcher Kriterien die Verbände ihre Beträge erhalten.
Durch die Spitzensportreform wird es auch Verlierer geben. «Es gibt Verbände, bei denen die Unterstützung nicht mehr so aussehen wie früher», kündigte Ralf Göbel an, der zur ständigen Vertretung der Abteilungsleitung Sport im Innenministerium gehört. Die Bewertung der einzelnen Attribute durch die PotAS-Komission soll den Spitzenverbänden aber auch helfen, «gezielt an ihren Schwächen arbeiten zu können und sich weiterentwickeln zu können», wie Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport erklärte.
(dpa)