Politische Proteste bei Olympia? US-Verband will helfen

Washington – Das Nationale Olympische Komitee der USA (USOPC) will seine eigenen Regeln überdenken und sich international für das Erlauben von politischen Botschaften seiner Sportler einsetzen.

Man werde eine von Athleten geführte Arbeitsgruppe einsetzen und die eigenen Regeln infrage stellen, die Hürden darstellten für den Fortschritt, «inklusive eures Rechts zur protestieren», hieß es in einem Schreiben des Verbands an die US-Sportler, über das die «Washington Post» berichtete. «Wir werden uns auch global für eine Veränderung einsetzen», hieß es zudem.

Damit könnte eines der wichtigsten Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) die sogenannte Regel 50 der olympischen Charta angreifen und infrage stellen. Diese Regel verbietet es den Teilnehmern bei Olympischen Spielen, sich politisch zu äußern. Die Regel wurde mehrfach kritisiert, auch die Sportler-Vereinigung «Athleten Deutschland» hält sie für falsch.

Auslöser für das Schreiben des USOPC waren die Wortmeldungen vieler Sportler in den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit den landesweiten Demonstrationen. Seit dem der Afroamerikaner Georg Floyd am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen war, protestieren in den USA Hunderttausende Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze.


(dpa)

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