Petersen auf Rekordkurs: «Nicht so viel falsch gemacht»

Freiburg – Ein Publikumsliebling ist Nils Petersen beim SC Freiburg schon lange. Der Nationalspieler hätte den SC im Sommer 2015 nach einem halben Jahr schon wieder verlassen können, blieb dem Club aber trotz des Abstiegs in die 2. Fußball-Bundesliga treu.

Mittlerweile hat der 30-Jährige die längste Zeit seiner Profi-

Karriere im Breisgau verbracht – und ist auf dem besten Weg zum alleinigen Freiburger Rekord-Torschützen in der Bundesliga. Lediglich ein Treffer fehlt dem Stürmer noch, um an Papiss Demba Cissé vorbeizuziehen.

«Es ist immer schön, Rekorde aufzustellen und in Torjägerlisten oben aufzutauchen, dann weiß man, dass man nicht so viel falsch gemacht hat», sagte Petersen angesichts seiner aktuell 37 Bundesliga-Tore für den SC. «Cissé ist ja eine Ikone in Freiburg, den ich noch als Gegner erlebt habe.» Schon am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel gegen Fortuna Düsseldorf könnte Petersen den ebenfalls bei 37 Tore stehenden Cissé überholen.

Petersen ist längst zu einer Identifikationsfigur in Freiburg geworden. Mit 69 Pflichtspieltoren für Freiburg liegt in der ewigen Rekordtorschützenliste auch nur noch Joachim Löw (83) vor ihm. Er könnte den Bundestrainer noch einholen, der ihn im Sommer zum Nationalspieler machte und in den vorläufigen WM-Kader berief, ihn aber letztlich doch nicht mit nach Russland nahm. «Es ist nicht mein primäres Ziel, aber diese 14 Tore wären möglich in der Vertragslaufzeit, die ich hier noch habe», sagte Petersen.

Sein Trainer wünscht sich ebenfalls, dass er langfristig auf seinen Top-Torjäger setzen kann. «Für uns alle waren es tolle Jahre bis jetzt und ich hoffe, dass noch ein paar kommen», sagte Christian Streich und fügte lächelnd hinzu: «Ich hoffe, dass er seinen Peak erst mit 34 erreicht.»

Petersen schließt zwar nicht aus, dass er irgendwann doch noch mal ein wirtschaftlich attraktiveres Angebot annimmt, kann sich aber auch vorstellen, beim Sport-Club seine Karriere zu beenden: «Heimat gibt es im Fußball nicht oft, hier habe ich eine gefunden – und das war mein Glück.»

In Freiburg hat er sich vom besten Joker der Liga zum Startelfspieler entwickelt, nicht nur wegen seiner Tore, sondern vor allem wegen seiner intensiven Laufarbeit. Zuletzt zählte er regelmäßig zu den laufstärksten Freiburger Spielern. Petersens Unterstützung für Freiburgs Defensivspiel wird neben seinen Abschlussqualitäten auch bei Schlusslicht Düsseldorf gefragt sein. «Und wenn Nils dann ein Tor macht, ist die Freude eh da», sagte Streich.


(dpa)

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