Berlin – Die wegen der anhaltenden Corona-Krise in Not geratenen Clubs der Profi-Topligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball können mit einer Finanzhilfe vom Bund rechnen.
In dem milliardenschweren Konjunkturpaket werden die «Profisportvereine der unteren Ligen» als eine Branche erwähnt, die Überbrückungshilfe bekommen können. Außerdem erhöht der Bund die Mittel für Sportstätten in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr um weitere 150 Millionen Euro.
«Wir sind sehr dankbar, dass im Koalitionsausschuss klar die Absicht festgehalten wurde, semi- und professionellen Mannschaftssportarten zu helfen und dass wir Teil des Konjunkturpaketes sind», sagte der CDU-Politiker Frank Steffel, Initiator einer Härtefallregelung für die Topligen. Veranschlagt werden von ihm rund 200 Millionen Euro, die die Clubs brauchen, um Einnahmeausfälle durch Zuschauerrückgang, fehlendem Umsatz in den Arenen und den Ausfall von Sponsorengelder auszugleichen. Für das Haushaltsjahr 2020 würde man 100 Millionen Euro und für 2021 weitere 100 Millionen Euro benötigen.
«Wir müssen nun gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftministerium und den Fraktionen dafür Sorge tragen, dass die Besonderheiten unserer Branche bei der Antragstellung Berücksichtigung finden», erklärte Steffel. «Die politische Herausforderung ist jetzt, dass wir die Rahmenbedingung so definieren, dass bis zum Beginn der Saison die Clubs wirklich aufatmen können, weil sie dann wissen, dass die definierten Rahmenbedingungen ihre spezifische Situation abdecken.»
Auch der Deutsche Olympische Sportbund hat die Beschlüsse des Koalitionsausschusses als «wertvolle kurz- und mittelfristige Impulse» begrüßt. «Für die Vielfalt des Profisports in den Ligen, der seit Monaten und derzeit noch ohne echte Perspektive auf Wettkämpfe mit Zuschauern ums Überleben kämpft, setzen wir auf die Effekte der beschlossenen Überbrückungshilfen», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
«Aus meiner Sicht ist es unverzichtbar, den betroffenen Vereinen Sicherheit zu geben, dass der Bund mit entsprechend passgenauen Überbrückungsmaßnahmen ihre sportliche und wirtschaftliche Existenz bis zur Rückkehr zu einem normalen Spielbetrieb absichern will», sagte Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag. «Im jetzt kurzfristig folgenden parlamentarischen Verfahren gilt es, Präzisierungen vorzunehmen, die den Besonderheiten des Spielbetriebs in den Ligen Rechnung tragen.»
Der DOSB sieht zudem die Aufstockung der Mittel des Bundes wegen der Coronavirus-Krise für Sportstätten in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr um weitere 150 Millionen Euro positiv. «Für die Sportentwicklung in unserem Land ist der substanzielle Einstieg in ein Sportstättenprogramm des Bundes Rückenwind für die Zeit nach der Krise», sagte Hörmann. Der Investitionsplan Sportstätten wird von 110 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro aufgestockt, heißt im Beschluss zum Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket.
(dpa)