Chengdu – Tischtennis-Profi Dimitrij Ovtcharov hat das deutsche Endspiel bei den China Open gegen Timo Boll gewonnen.
Der Weltranglisten-Fünfte besiegte die frühere Nummer eins der Welt am Sonntag im Finale in Chengdu nach der Abwehr von vier Matchbällen mit 4:3 (17:15, 7:11, 12:10, 11:9, 7:11, 6:11, 12:10).
Für Ovtcharov war es der bislang größte Erfolg auf der World Tour, einer jährlichen Serie der wichtigsten Tischtennis-Turniere der Welt. Der 28-Jährige hatte den acht Jahre älteren Boll bereits im Mai beim Champions-League-Finale zwischen TTC Fakel Orenburg und Borussia Düsseldorf besiegt.
Der Weg in dieses Finale wurde für die beiden besten deutschen Spieler auch deshalb frei, weil sich die großen Stars des Gastgebers China im Achtelfinale durch einen Boykott aus dem Wettbewerb verabschiedet hatten. Weltmeister Ma Long sowie die Nummer zwei und drei der Welt, Fan Zhendong und Xu Xin, traten vor heimischem Publikum nicht mehr an, um damit gegen die Ablösung des chinesischen Cheftrainers Liu Guoliang zu protestieren.
Der Weltverband ITTF kündigte Konsequenzen an und sprach in einer Mitteilung davon, dass «das Image und die Integrität des Tischtennis-Sports» durch diese Aktion global beschädigt worden seien.
(dpa)