Mainz – Die Punkteteilung beim torlosen Remis zwischen Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach stellte keinen der beiden Bundesligisten zufrieden.
«Der Punkt hilft uns nicht unbedingt», befand Patrick Herrmann nach dem 0:0. Für seine Borussia dürfte es nun schwer werden, noch einen Europacupplatz zu erreichen. Auch für die Mainzer war das Unentschieden nicht genug, um befreiter in den Endspurt des Abstiegskampfes zu gehen. «Wir wollten gewinnen und haben das Minimalziel erreicht», meinte der Mainzer Torwart René Adler, der am Ende sogar noch den einen Punkt gerettet hatte.
Der kurz vor Schluss eingewechselt Anthony Ujah hatte einen zu kurzen Rückpass in den Lauf des Gladbacher Josip Drimic gespielt, der nur durch das beherzte Eingreifen von Ex-Nationalkeeper Adler am Siegtreffer in letzter Minute gehindert werden konnte. «Ich habe schon gesehen, als er zum Pass ausholte, dass es eng werden könnte, weil der Gladbacher Spieler das auch gerochen hat», sagte Adler.
Mit dem Remis haben die Mainzer den Abstand zum Tabellenvorletzten 1. FC Köln auf sechs Punkte ausgebaut, aber gleichzeitig verpasst, sich vom Relegationsplatz 16 abzusetzen und am punktgleichen VfL Wolfsburg (ebenfalls 26 Punkte) vorbeizuziehen. Bei ihrem Gastspiel am Samstag beim direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib könnten sich die Mainzer mit einem Auswärtssieg der Sorge um einen direkten Abstieg so gut wie entledigen.
«Für uns ist es nur das zweite Spiel der Endrunde», sagte der Mainzer Cheftrainer Sandro Schwarz. «Wir wollen uns aber nicht jetzt schon Gedanken machen, was nach dem Spiel sein wird.» Vielmehr wolle man sich darauf konzentrieren, was man endlich wieder gegen die Gladbacher gezeigt habe: Besessenheit, Leidenschaft und Kampfgeist. «Wir waren mutig und haben uns nicht hinten rein gestellt. Das muss die Basis sein für die nächsten Wochen», sagte Schwarz.
Der von ihm geforderte Neustart nach der Länderspielpause begann vor 30 173 Zuschauern engagiert und mit viel Einsatz, aber alles andere als glänzend. Gegen die in der ersten Halbzeit kaum ins Spiel findenden Gladbacher haperte es sowohl an einem guten Spielaufbau als auch an der Gefährlichkeit in der Offensive – wie schon in den drei Liga-Partien zuvor ohne eigenes Tor. Auch bei den über weite Strecken harmlosen Gladbachern, die in den vergangenen elf Partien nur zwei Siege erringen konnte, klappte nicht all zu viel.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich die Partie nach einer Stunde zu einem offenen, hektischen Schlagabtausch mit guten Chancen auf beiden Seiten. «Am Ende war es ziemlich wild. Da hätten beide Mannschaften den Sieg verdient gehabt hat», meinte Adler. Sein Gladbacher Kollege sagte: «Es war ein Okay-Punkt.»
(dpa)