Berlin – Nach der viel diskutierten Äußerung von Oliver Bierhoff zu Mesut Özil hat dessen Vater Mustafa Özil den DFB-Teammanager scharf kritisiert.
«Diese Aussage ist eine Frechheit. Sie dient meiner Meinung nach nur dazu, die eigene Haut zu retten», sagte Özil senior in einem Interview der «Bild am Sonntag». Mustafa Özil hatte seinen Sohn bis vor einigen Jahren als Manager betreut, nach einem Streit wurde diese Zusammenarbeit beendet. Seither haben beide offenbar nur noch sehr eingeschränkt Kontakt.
Die Entscheidung über einen möglichen Rücktritt seines Sohnes aus der Fußball-Nationalmannschaft bezeichnete Mustafa Özil als «sehr schwere Frage». Er selbst würde die DFB-Karriere an dessen Stelle beenden und sagen: «Schönen Dank, aber das war es.» Özil senior versicherte, dass sein Sohn die umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht aus politischen Gründen, sondern aus Höflichkeit gemacht habe. Die Pfiffe der Fans beim WM-Test in Österreich (1:2) hätten Mesut Özil enttäuscht und gekränkt.
Mesut Özil hat sich nach dem WM-Aus noch nicht über seine Zukunft im Nationalteam geäußert. Am Wochenende veröffentlichte der Weltmeister und 92-malige Nationalspieler bei Twitter erneut ein Urlaubsfoto und schrieb dazu auf Englisch: «Hab Vertrauen und danke Gott für all die Segnungen».
Bierhoff hatte in einem Interview am Freitag geäußert, dass man die WM-Nominierung von Özil vor dem Turnier hätte hinterfragen sollen. Den Vorwurf, er habe Özil damit zum WM-Buhmann gemacht, wies Bierhoff später zurück und sprach von einem Missverständnis.
(dpa)