Özil spielt gegen Atlético erstmals wieder mit Arsenal

Singapur – Nach seinem Rücktritt aus der deutschen Fußball- Nationalmannschaft steht Mesut Özil mit seinem Verein FC Arsenal erstmals wieder bei einem Testspiel auf dem Platz.

Bei der Saison-Vorbereitung in Singapur trifft der Club aus London am Donnerstag (13.30 Uhr MESZ) auf Europa-League-Spieger Atlético Madrid. Am Samstag folgt im Rahmen des International Champion Cups noch eine Begegnung gegen Frankreichs Meister Paris Saint-Germain, der jetzt vom ehemaligen Dortmund-Coach Thomas Tuchel trainiert wird.

Zu seinem Rücktritt und seinen Rassismusvorwürfen gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Präsidenten Reinhard Grindel äußerte sich Özil in Singapur bislang nicht. Der 29-Jährige bekam jedoch Unterstützung aus seinem Verein. Der neue Arsenal- Trainer Unai Emery, früher bei PSG, sagte: «Das ist Mesuts persönliche Entscheidung. Ich respektiere sie.» Özil sei erfahren genug, um mit der Situation umzugehen. Mehrere Spieler äußerten sich ähnlich.

Im Unterschied zu den meisten aktuellen deutschen Nationalspielern meldete sich auch Arsenal-Verteidiger Shkodran Mustafi zu Wort, der mit Özil zusammen 2014 Weltmeister geworden war. Der 26-Jährige sagte nach einem Bericht von Singapurs Tageszeitung «Straits Times» (Donnerstag): «Als Teamkollege und Freund stehe ich hinter ihm. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil er ein wunderbarer Fußballer ist, der Deutschland viel gegeben hat.» Özil werde der Nationalelf fehlen.

Freiburgs Stürmer Nils Petersen bedauerte den Rücktritt ebenfalls. «Es ist schade, wenn Politik und Fußball vermischt werden», sagte der 29-Jährige, der die WM in Russland knapp verpasst hatte, im Trainingslager seines Teams in Österreich. «Ich bin ein großer Özil-Fan. Nachdem er jahrelang seine Knochen hingehalten hat, hätte er einen schöneren Abschied verdient.» Die meisten aktuellen Nationalspieler hielten sich mit Kommentaren jedoch zurück.

Nach Angaben eines Arsenal-Sprechers will sich Özil in der Presse zunächst weiterhin nicht äußern. Der Mittelfeldstar hatte seinen Rücktritt am Sonntag über soziale Netzwerke erklärt. Nach 92 Spielen im Nationaltrikot begründete er dies auch mit Rassismus im DFB. Zugleich warf er Präsident Grindel vor, dieser wolle ihn zum «Sündenbock» für das schlechte Abschneiden bei der WM machen. Der DFB wies die Vorwürfe zurück. Grindel, der nun selbst massiv unter Druck steht, schweigt zu der Angelegenheit bislang.


(dpa)

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