London – Mesut Özil war nach Arsenals erstem Sieg in der Premier League seit mehr als sieben Wochen erleichtert. «Nein, wir haben noch nicht vergessen, wie man gewinnt», twitterte er nach dem 3:0 (0:0) gegen den Londoner Stadtrivalen West Ham United.
Der Fußball-Weltmeister hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg: Er schoss in seinem 150. Spiel für die Gunners das Führungstor und überzeugte auch sonst. «Mesut Özil befeuert den Arsenal-Sieg», schrieb die Tageszeitung «Guardian».
Auch Özils Trainer war zufrieden. «Ich hab das Gefühl, er ist körperlich wieder da», lobte Arsène Wenger, der das Champions-League-Aus (1:5, 1:5) gegen den FC Bayern als Grund für Özils Formschwäche der letzten Wochen nannte. «Er brauchte etwas Zeit, um sich davon zu erholen. Seit ein paar Wochen merke ich, dass er im Training wieder voll fokussiert ist. Das hat sich im Spiel gezeigt.» Und auch das Team beflügelt. «Arsenal hat seine Form zur entscheidenden Zeit zurückgefunden», stellte BBC Sport fest.
Beim Heimspiel gegen West Ham gab es erneut Proteste gegen Wenger. Viele Fans nahmen erst ab der 13. Minute ihre Plätze im Stadion ein. Vor 13 Jahren wurde Arsenal letztmals englischer Meister. Der Titel ist in dieser Saison kein Thema mehr, aber Özil und Co. wollen noch in die Champions League. Vier Punkte trennen sie vom Tabellenvierten Manchester City, der beim FC Chelsea 1:2 unterlag. Und Arsenal hat eine Partie weniger absolviert als der Guardiola-Club. «Wir haben es schon unter schwierigeren Bedingungen geschafft, und wir müssen versuchen, es wieder zu schaffen», gab sich der 67-jährige Wenger kämpferisch.
Auch Jürgen Klopp will mit dem FC Liverpool nach einem Jahr ohne europäischen Wettbewerb unbedingt in die Königsklasse. Doch beim 2:2 (1:1) gegen Bournemouth ließen die Reds zuhause in Anfield wichtige Punkte liegen. Er habe sich «beinahe übergeben», beschrieb Klopp seinen Gemütszustand nach dem späten Ausgleich durch Bournemouths Joshua King in der 87. Minute. Liverpool hatte die Partie zuvor durch Tore von Philippe Coutinho und Divock Origi gedreht. Coutinho musste später ausgewechselt werden. Laut Klopp hatte sich der Brasilianer in der Halbzeitpause tatsächlich übergeben.
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses nahm der Coach seine Mannschaft später in Schutz. «Ich hab das schon früher in der Saison gesagt: Ich übernehme die Verantwortung für die schlechten Dinge, die Spieler sind für die guten Dinge verantwortlich», erklärte der 49-Jährige bei Sky Sports. «Ich denke, das ist fair, weil ich das Alter dafür habe.»
Liverpool hat als Dritter der Premier-League-Tabelle nun fünf Punkte Rückstand auf den Zweiten Tottenham Hotspur (3:1 bei Swansea City) und zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger Man City. Allerdings haben die Reds bereits eine Partie mehr gespielt als die direkten Konkurrenten. Klopp dachte trotzdem positiv: «Wenn wir morgen auf die Tabelle schauen, sehen wir, dass wir wieder einen Punkt mehr haben. Das ist nicht das, was wir wollten, aber besser als gar nichts.»
(dpa)