Leipzig – Nullnummer trotz Chancen-Festival für die Roten Bullen: RB Leipzig hat einen Sieg im wichtigen Spiel um einen Champions-League-Platz gegen Verfolger Eintracht Frankfurt verpasst. Das Treffen der Torjäger endete mit 0:0.
Vor 38.330 Zuschauern in der erneut nicht ausverkauften Red Bull Arena erarbeiteten sich die Gastgeber von Trainer Ralf Rangnick eine Vielzahl an Möglichkeiten, ein Tor gelang Timo Werner & Co aber nicht. In der Tabelle festigten die seit drei Spielen in der Fußball-Bundesliga ungeschlagenen Leipziger dennoch den vierten Platz und den Fünf-Punkte-Vorsprung auf die seit vier Spielen ungeschlagenen Hessen.
Die vermeintlichen Hauptdarsteller – Leipzigs 21-Treffer-Duo und Frankfurts 32-Tore-Trio – mühten sich mehr oder weniger, keiner von ihnen traf. Bei den Sachsen hatte sich Werner – bisher elf Tore – rechtzeitig nach zwei Spielen Grippepause zurückgemeldet. In der 16. Minute wurde er von Martin Hinteregger gestoppt, in der 20. verpassten Werner und Sturmpartner Yussuf Poulsen (10 Tore) bei Leipzigs bester Chance in der ersten Hälfte jeweils den Ball.
Gefahr ging von den Gastgebern auch bei Eckbällen aus. Zweimal konnte der aufgerückte Innenverteidiger Stefan Ilsanker (7. und 17.) den Ball aber nicht ins Tor bringen. Mit einem Distanzschuss versuchte es vor der Pause noch Marcel Sabitzer (36.).
Ein Offensiv-Spektakel wurde es zunächst aber auch nicht, weil die Frankfurter Torgaranten Luka Jovic (14), Sébastien Haller (11) und Ante Rebic (7) überhaupt nicht zur Geltung kamen. Rangnick ließ gleich die Hälfte seiner Feldspieler eine massive Fünfer-Abwehrreihe bilden, davor rackerten Diego Demme und der unermüdliche und überragende Konrad Laimer.
Die Eintracht tat sich mit der RB-Spielweise schwer. So schwer, dass es gerade mal zu einer Torgelegenheit reichte. Beim präzise geschossenen Freistoß von Filip Kostic machte sich Peter Gulácsi im Leipziger Tor aber lang und hielt seinen Kasten sauber. Das bis dahin letzte Gegentor kassierte der Ungar beim Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund.
Pendant Kevin Trapp musste kurz nach dem Wiederanpfiff hingegen mehrfach durchatmen. Zuerst landete ein Torversuch von Werner (49.) am Außennetz, danach verpasste der Nationalkeeper beim Luftduell mit Marcel Halstenberg den Ball. Der starke Leipziger Außenverteidiger köpfte aber knapp übers Tor.
Es war die Drangphase der Leipziger, Frankfurt wackelte gehörig. Eintracht-Trainer Adi Hütter reagierte, brachte in Mijat Gacinovic einen neuen Impulsgeber, der in der 88. Minute beinahe den Siegtreffer erzielte. Die hochkarätigen Tormöglichkeiten bis dahin hatte aber postwendend RB durch Kapitän Willi Orban – Gelson Fernandes rettete auf der Linie – und Werner, dessen Kopfball knapp vorbeiging.
Wie schon beim 1:0 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch mussten sich Leipziger einzig die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen lassen. Glück hatten sie allerdings auch nicht: Ein Schuss von Sabitzer krachte an den Pfosten, Trapp wäre geschlagen gewesen. Auch Poulsen traf bei einem weiteren Versuch nicht. Das Torjäger-Treffen blieb so ohne Tore.
(dpa)