Ludwigsburg – Auf dem Weg zur WM 2019 in China haben die deutschen Basketballer auch ohne viele Stammkräfte das letzte Länderspiel des Jahres gewonnen. Die bereits für die Endrunde qualifizierte Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl setzte sich gegen Estland 87:70 (41:27) durch.
Am Montag in Ludwigsburg war Johannes Thiemann (18 Punkte) in Ludwigsburg der erfolgreichste Werfer und hatte großen Anteil am neunten Sieg im zehnten Spiel. Zum Abschluss der Qualifikation für die WM geht es im Februar gegen Israel und Griechenland noch um den Gruppensieg. Bei den Griechen hatte Deutschland am Freitag die bislang einzige Niederlage kassiert.
Nach starkem Start hatten die Gastgeber zunehmend Probleme mit den Esten und führten nach dem ersten Viertel nur knapp 21:19. Im Hinspiel im September hatte sich Deutschland mühelos 86:43 in Tallinn durchgesetzt – allerdings in ganz anderer Aufstellung. Estland reiste mit einem erfahreneren Team nach Ludwigsburg. Der DBB-Auswahl fehlten hingegen die NBA-Profis um Dennis Schröder und Daniel Theis, alle Spieler vom deutschen Meister FC Bayern und die abgereisten Leistungsträger Robin Benzing und Maik Zirbes. Beide müssen in dieser Woche schon wieder für ihre Clubs antreten.
«Ich will, dass meine Mannschaft hier heute zeigt, dass sie was drauf hat», forderte Rödl unmittelbar vor dem Sprungball. Sein junges Team steigerte sich in der Offensive und führte Mitte des zweiten Viertels erstmals mit zehn Punkten (31:21), wirkte in der Verteidigung aber auch oft verunsichert. Der Tabellenletzte Estland hatte bereits vor dem drittletzten Qualifikationsspiel keine Chance mehr auf die WM-Teilnahme, trotzdem kämpften die Gäste verbissen um jeden Ball.
Knapp neun Monate vor der Endrunde in Asien (31. August bis 15. September 2019) wollte Rödl die Begegnung auch nutzen, um neue Spieler zu testen. In Sid-Marlon Theis (Science City)m David Krämer (ratiopharm Ulm) und Philipp Herkenhoff (Rasta Vechta) feierten drei von ihnen ihre Premieren im Nationalteam. Wenn Schröder und Co. im Sommer zurückkehren, wird der Kampf um die zwölf Plätze im Kader jedoch neu geführt.
Kurz vor Ende des dritten Viertels zog Deutschland vor 3491 Zuschauern trotz einiger Nachlässigkeiten im Angriff erstmals auf 20 Punkte davon (59:39). Die Esten spielten ein gutes Schlussviertel, doch das war insgesamt zu wenig.
(dpa)