Kattowitz – Bei der 5. Welt-Anti-Doping-Konferenz mit rund 1500 Teilnehmer vom 5. bis zum 7. November im polnischen Kattowitz wird die finale Beratung eines neuen Welt-Anti-Doping-Codes im Mittelpunkt stehen.
Es ist das Regelwerk für den internationalen Kampf gegen Doping. Das Gründungskomitee der WADA muss den Kodex billigen. Es wird auch den Polen Witold Banka zum neuen Präsidenten und Nachfolger von Craig Reedie wählen, der Ende des Jahres aus dem Amt scheidet.
WELT-ANTI-DOPING-CODE: Den Welt-Anti-Doping-Code (WADC) zur Harmonisierung der Regeln und Sanktionen im Kampf gegen Doping gibt es seit 2003. Zentraler Aspekt war, grundlegende Werte des Sports wie das Recht der Athleten auf Teilnahme an einem dopingfreien Sport mit Chancengleichheit zu sichern. Um den Veränderungen im organisierten Sport und auch der Dopingpraktiken Rechnung zu tragen, ist der WADC 2009 und 2015 in jeweils geänderten Versionen in Kraft getreten. Der neue WADC wird am 1. Januar 2021 weltweit gültig sein.
ÄNDERUNGEN IM NEUEN WADA-KODEX: Insgesamt sind 2035 Vorschläge bei der WADA eingegangen. Davon werden rund 50 als Änderungen in den neuen Kodex aufgenommen. Zu den Neuheiten gehört die Bestrafung von Personen, die unter anderen Athleten einschüchtern oder bedrohen, Informationen über Dopingverstöße nicht an zuständige Organisationen weiterzugeben. Neu ist auch, dass die Strafe von Athleten, die Vergehen gestehen, von vier auf drei Jahre reduziert werden kann. Zudem wird es ein abgekürztes Verfahren bei Vergehen mit Modedrogen wie Kokain und Cannabis geben. Sie werden mit einer dreimonatigen Sperre geahndet; bei dem Nachweis der Einnahme im Wettkampf, gibt es ein normales Verfahren. Und: Als Beweise bei der Überführung von Dopern werden in Zukunft auch analytische Methoden wie Fingerabdrücke oder DNA-Tests zugelassen.
PRÄSIDENTENWECHSEL: Am 1. Januar 2020 wird der Pole Witold Banka die Nachfolge von Sir Craig Reedie als WADA-Präsident antreten. Der Europarat hatte sich für den Ex-Leichtathleten ausgesprochen, der in Kattowitz vom WADA-Gründungskomitee offiziell gewählt werden muss. Banka ist in der 20-jährigen Geschichte der WADA nach Richard Pound (Kanada), John Fahey (Australien und Reedie (Schottland) der vierte Präsident. Bisher wurde der Spitzenposten im Wechsel an Vertreter von Sport und Politik vergeben. Nach der Banka-Ära soll ein sogenannter Nominierungsausschuss einen von Regierungen oder Sportorganisationen unabhängigen Präsidenten suchen.
(dpa)