Berlin – Mit mehreren Veränderungen in den Aufstellungen gehen diverse Teams in den wichtigen Summer Split der europäischen League-of-Legends-Liga LEC. Nur Fnatic, Origen, MAD Lions und Rogue setzen auf die gleichen Konstellationen wie in der Frühlingssaison.
Gerade bei Teams wie Vitality, Schalke 04 Esports und SK Gaming, die den Spring Split im Tabellenkeller beendeten, sieht der deutsche LEC-Kommentator Niklas «Bart» Eigen ein Auswechseln der Spieler als sinnvoll: «Ich glaube, manchmal helfen eine Sommerpause und ein weiterer Split auch nicht großartig weiter dabei, zusammenzuwachsen.»
Als Moderator der Prime League findet Bart es außerdem schön zu sehen, wenn Nachwuchsspieler aus der deutschsprachigen Region in die Profi-Kader wechseln. «Dass wir jetzt allgemein so viele Spieler haben, die nach ein, zwei Splits von der Prime League direkt in die LEC aufsteigen, finde ich extrem cool.» Gerade bei Schalke und SK Gaming setzt man auf Talente aus der Nachwuchs-Liga.
Für den Sommer wünscht sich Bart spannende und ausgeglichene Spiele. «Von diesem Split erhoffe ich mir, dass G2 vielleicht nicht ganz so unangefochten in die Playoffs kommt und dass im besten Fall auch mal ein anderes Team als Fnatic oder G2 gewinnt.» Dass G2 im Frühling zum dritten Mal in Folge einen Split für sich entscheiden konnte, fand der Kommentator enttäuschend. «Ich hätte mir gewünscht, dass ein Newcomer-Team wie MAD Lions mal gewinnt.»
Beim Frühlingsmeister wird die Änderung der Aufstellung mittlerweile fast zum Meme: Luka «Perkz» Perković und Rasmus «Caps» Winther tauschen erneut die Rollen, mit Caps in der Mid und Perkz in der Bot Lane. Der Wechsel habe allerdings auch einen Grund, sagte G2-Chef Carlos «ocelote» Rodríguez Santiago bei einer Pressekonferenz vor der Saison. So bleibe das Spiel frisch und abwechslungsreich für die Spieler von G2, die am besten spielten, wenn sie Spaß daran hätten.
Die außergewöhnlichste Kader-Ankündigung kommt wohl von Schalke: Neben dem LEC-Hauptteam trainiert der Verein das Academy-Team, das im Frühling in der Liga für den deutschsprachigen Raum den Titel holte. So handhabe man die Spielerwechsel zukünftig wie im Fußball: «Jeder Spieler, der sich im Training bewährt, bekommt eine faire Chance», hieß es in einer Ankündigung vor der Saison.
So bekämen Spieler des Academy-Teams immer wieder die Möglichkeit, bei guter Leistung auch in der LEC zu spielen. «Das ist insofern gut, dass du Spieler hast, die unterschiedliche Stärken oder Spielstile haben», sagt Bart. «Je nachdem, wen du einwechselst, kannst du mit deinem Team andere Strategien besser umsetzen.» Zwar berge dies auch Risiken und Nachteile wie zum Beispiel größeren Stress für die Spieler. «Die Vorteile davon, Spieler zu belohnen, die gut spielen, sind aber meiner Meinung nach deutlich größer», sagt Bart.
Wenn es um die Playoffs geht, sieht der Kommentator neben G2 und Fnatic außerdem Origen weit vorne: «Origen an sich als Team ist super erfahren. Sie haben bisher eigentlich immer gezeigt, dass sie in der Lage sind, in die Playoffs zu kommen.»
Viel Hoffnung hat der Prime-League-Moderator auch in MAD Lions und dessen unveränderten Kader, der im letzten Split vielversprechend performt hatte. Und auch Misfits hätten laut Bart gute Chancen auf die Playoffs, immerhin holten sie den Botlaner Kasper «Kobbe» Kobberup aus Nordamerika zurück nach Europa.
(dpa)