Pokljuka – Die frühere Langläuferin Denise Herrmann gibt viel früher als erwartet ihr Debüt im Biathlon-Weltcup.
Die 27-Jährige wird nach dem Ausfall von Franziska Preuß beim zweiten Weltcup im slowenischen Pokljuka im Sprint starten und damit eher als von Bundestrainer Gerald Hönig geplant in der ersten Biathlon-Liga Wettkampferfahrungen sammeln. «Die Ereignisse haben sie überrollt, aber ich glaube trotzdem, dass sie es auf die Reihe kriegt», sagte Hönig.
Die Oberwiesenthalerin war am Donnerstag noch in Südtirol aktiv. In Ridnaun war Herrmann am Mittag im zweitklassigen IBU-Cup in der Mixed-Staffel mit ihren Teamkollegen auf Rang drei gelaufen. Im Weltcup-Sprint am Freitag geht sie mit Startnummer 92 in die Loipe. Weil Preuß wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht starten kann, rückt Herrmann nach. «Sie ist ja auch kein heuriger Hase. Sie hat schon einiges erlebt, und das merkt man. Sie gehört schon mental zu den Stärkeren», sagte Hönig.
Der Bundestrainer traut seinem Schützling im ersten Weltcup-Sprint viel zu. «80 Prozent Trefferleistung wären riesig, aber auch ein dritter Fehler im Sprint wäre für den Entwicklungsstand ein gutes Ergebnis», sagte Hönig. «Alles, was bis Platz 25 ist, wäre ein Traum für mich. Ich glaube, das ist nicht unrealistisch.»
Herrmann hatte gleich bei ihrem internationalen Biathlon-Debüt zum Auftakt des IBU-Cups mit einem Sieg und einem weiteren Podestplatz für Furore gesorgt. Die Oberwiesenthalerin hatte 2014 bei den Olympischen Spielen in Sotschi mit der Langlauf-Staffel Bronze gewonnen. Ihr großes Ziel sind die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang – als Biathletin.
(dpa)