Los Angeles – Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA könnte möglicherweise erst im Juni über einen Neustart der wegen der Corona-Krise unterbrochenen Saison entscheiden.
Das sagte NBA-Commissioner Adam Silver übereinstimmenden Medienberichten zufolge in einer Telefonkonferenz mit Mitgliedern der Spielergewerkschaft NBPA. Zudem sollen für die seit 11. März unterbrochene Saison weiter Playoffs über die maximale Länge von sieben Spielen pro Serie angestrebt werden und die Partien ohne Fans stattfinden.
Zudem nannte Silver demnach die Option, nur an ein oder zwei Austragungsorten zu spielen. Demnach sollen Vegas und Orlando Favoriten unter den Kandidaten sein. Damit wolle man die vielen Reisen und den Kontakt der Spieler zur Außenwelt minimieren. «Es macht keinen Sinn, ein zusätzliches Risiko einzugehen und alle Spieler von Stadt zu Stadt zu fliegen, wenn es dort sowieso keine Fans geben wird», sagte Silver laut dem Sportsender ESPN: «Wir glauben, dass es sicherer ist, in einem oder zwei Orten zu beginnen.» Experten rechnen frühestens im Juli mit einem Re-Start.
Bedenken habe Silver aber hinsichtlich der Tests auf das Coronavirus. Laut US-Medienberichten benötige die Liga 15.000 Tests, dabei sind in den USA Massentests für die Bevölkerung weiterhin nicht verfügbar. Die NBA wolle niemandem die wichtige Testkapazitäten wegnehmen. Ein Testprogramm ist aber Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Laut Silver hätten sich alle 30 Club-Eigentümer geeinigt, die Saison zu Ende zu bringen. Vor dem Spielstart soll es in Trainingslager in einem Zeitraum von mindestens drei Wochen geben.
In der NBA konnten einige Profis seit Freitag die Einrichtungen ihrer Teams wieder nutzen. Voraussetzung ist die Einhaltung von Regeln wie etwa der Maximalzahl von vier Spielern, die sich gleichzeitig in den Gebäuden aufhalten dürfen. Auch dürfen die Basketballer nicht miteinander arbeiten oder gegeneinander spielen. Möglich ist die von der nordamerikanischen Liga erlaubte Lockerung nur in den Staaten, in denen damit keine regionalen oder lokalen Regeln gebrochen werden.
(dpa)