Oakland – Zum Überraschungssieg beim Meister reichte es zwar nicht, trotzdem gelang Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder mit den Oklahoma City Thunder eine starke NBA-Premiere. «Es gibt viel Positives», sagte der 25-Jährige nach dem 100:108 gegen die Golden State Warriors.
Der Braunschweiger kam in seinem ersten Spiel für den neuen Club auf 21 Punkte, sechs Assists und einen Karrierebestwert von neun Rebounds. Nach dem Ausfall von Superstar Russell Westbrook stand Schröder bei seinem Thunder-Debüt gleich in der Startformation.
«Wir haben als Einheit gespielt», sagte Schröder: «Wir haben in der Defensive und bei der Ballbewegung schon einen guten Job gemacht, aber wir können auch noch viele Dinge verbessern.» Die Warriors um den überragenden Topscorer Stephen Curry (32 Punkte) waren am ersten Spieltag noch eine Nummer zu groß für OKC. Doch auch Thunder-Trainer Billy Donovan sah gute Ansätze: «Ich war sehr ermutigt und zufrieden mit der Art und Weise wie wir in das dritte Viertel gestartet sind. Im vergangenen Jahr war dies oft ein Problem für uns.»
Nach einer Arthroskopie am rechten Knie fehlte Anführer Westbrook, wertvollster Spieler der NBA-Saison 2016/2017, den Thunder und wurde von Schröder als Point Guard vertreten. Das Auftaktmatch in Oakland war für ihn nach zuvor fünf Jahren bei den Atlanta Hawks ein Neustart. Schröder überzeugte in 32 Minuten auf dem Parkett mit Übersicht und vielen guten Entscheidungen. Und es wurde auch spektakulär: Mit einem Block gegen Klay Thompson zeigte er auch in der Defensive starke Qualitäten. Allerdings traf er nur sieben von 19 Würfen aus dem Feld.
Oklahoma City gelang es, die Begegnung beim Favoriten in Kalifornien bis zum Ende offen zu halten – auch dank Schröder. Obwohl er bei seinem Wechsel keine Garantie auf einen Platz in der Startformation bekam, bietet sich Schröder mit guten Leistungen an. Selbst nach der Rückkehr des gesetzten Westbrook dürfte er viel Spielzeit bekommen.
Einen noch besseren Eindruck hinterließ bei den Thunder nur Allstar Paul George, der auf 27 Punkte kam. Ebenso viele Zähler verbuchte Kevin Durant bei den Warriors. Während Schröder mit seinem neuen Team erstmal sicher in die Playoffs einziehen will, hat Golden States Startruppe höhere Ziele: Als erstes Team seit den Los Angeles Lakers zu Beginn der Jahrtausendwende wollen sie in der nordamerikanischen Profiliga drei NBA-Titel nacheinander gewinnen.
Vor dem Eröffnungsspiel erhielt das Meisterteam um Curry und Durant die üblichen Ringe als Zeichen für den Triumph in der vergangenen Saison. Außerdem wurde das dritte Meister-Banner aus den letzten vier Jahren unter die Hallendecke der Oracle Arena gezogen.
Schröders Nationalmannschafts-Kollege Daniel Theis und die Boston Celtics starteten derweil mit einem 105:87-Heimerfolg gegen die Philadelphia 76ers in die Saison. Jayson Tatum war mit 23 Punkten der erfolgreichste Werfer des Rekordmeisters. Der 26-jährige Theis, der im März einen Meniskusriss erlitt, blieb bei seinem Comeback ohne Punkte und holte in etwas mehr als vier Spielminuten einen Rebound.
(dpa)