Köln – Nationalturnerin Sarah Voss setzt auf regelmäßiges Mentaltraining und ist von den positiven Effekten überzeugt. Oft stellt sie sich ihre Übungen abends im Bett vor und versucht damit, ihre Bewegungsgefühl zu verbessern.
«Vor dem Schlafengehen gehe ich Übungen wieder und wieder durch», sagte die 20 Jahre alte Studentin aus Dormagen der Deutschen Presse-Agentur. «Und wenn man die Bewegungsvorstellung dann später in der Halle gut umsetzen kann, ist das eine gute Kontrolle und ein schöner Erfolg.»
Auch viele Athleten anderer Disziplinen vertrauen auf diese Art des Trainings. «Mentales Training ist für jeden etwas, in allen Formen und für alle Menschen», sagte der Sportpsychologe Moritz Anderten. Der 38-Jährige arbeitet am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule in Köln und hat sich auf diesem Gebiet spezialisiert. Im Grunde trainiere jeder Mensch täglich mental, «ohne es zu wissen», erläutert er. «Schon wenn man Selbstgespräche führt oder sich vorstellt, wie man den Stau umfahren kann, ist das mentales Training. Im Spitzensport wird es aber systematischer und gezielter eingesetzt.»
Auch bei Rennfahrern ist es ein großes Thema. «Mentale Stärke spielt im Motorsport eine immer wichtigere Rolle. Nur schnell Auto fahren reicht nicht, wenn man ein Weltklasse-Rennfahrer sein will», erklärt Riccardo Ceccarelli, der erfolgreich mit BMW-Werksfahrern arbeitet.
(dpa)