Sinsheim – 1899 Hoffenheim stellt sich auf einen baldigen Abschied von Fußball-Nationalstürmer Sandro Wagner ein. Der abwanderungswillige 30-Jährige wird wohl in der Winterpause als Backup von Robert Lewandowski zum FC Bayern München wechseln.
«Ich denke, dass das über die Bühne gehen wird in den nächsten ein, zwei Wochen – wenn alles normal läuft», sagte Hoffenheims Trainer Nagelsmann nach dem 1:1 seiner Mannschaft gegen Ludogorez Rasgrad zum Europa-League-Ausklang des Bundesligisten.
Nagelsmann nannte bei seiner etwas unvermittelten Aussage am Donnerstagabend zwar nicht explizit den Namen Wagners. Er sprach aber von einer Personalie, die schon länger öffentlich sei. Bei dem anvisierten Wechsel geht es nur noch um die Ablösesumme für den Confederations-Cup-Gewinner: Wagners Vertrag bei den Kraichgauern läuft bis 2020. Im Gespräch sind etwa 15 Millionen Euro. Der siebenmalige Nationalspieler (5 Tore) würde gerne nach München zurück: Dort wohnt auch seine Familie, dort hatte er seine Profikarriere begonnen, ehe er über die Stationen MSV Duisburg, Werder Bremen, 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC und Darmstadt 98 in Hoffenheim landete.
Gegen Rasgrad wurde Wagner geschont, das Nagelsmann-Team hatte bereits vor dem letzte Gruppenspiel keine Chance mehr auf ein Weiterkommen. Als Sturmspitze lief der lange verletzte Ex-Fürther Robert Zulj auf, ohne zu glänzen. Wagners Einsatz am Sonntag in der Bundesliga gegen Hannover 96 ist noch nicht sicher, da er immer noch unter Adduktorenbeschwerden leidet.
Für die B-Elf von 1899 traf vor nur 7814 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena U21-Nationalspieler Philipp Ochs (25. Minute) mit seinem ersten Tor als Vereinsprofi. Für den Serienmeister aus Bulgarien war Wanderson (62.) erfolgreich. Dabei standen gleich fünf Spieler in der Startformation der Gastgeber, die noch nicht einmal ein Bundesliga-Spiel bestritten haben. «Ich bin sehr zufrieden über die neu zusammengewürfelte Mannschaft. Toller Charakter über 94 Minuten!», lobte Nagelsmann.
Die Hoffenheimer schieden mit fünf Punkten nach nur einem Sieg und zwei Unentschieden als Gruppenletzter aus. Rasgrad, das das Hinspiel mit 2:1 gewonnen hatte, erreichte in der Gruppe C wie Sporting Braga die nächste Runde.
(dpa)