Sinsheim – RB Leipzig steuert mit Trainer Julian Nagelsmann auf eine weitere Champions-League-Teilnahme zu. Nach dem dem 2:0 (2:0)-Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim dürfen sich die Sachsen am Wochenende erstmal zufrieden zurücklehnen und die Konkurrenz in der Fußball-Bundesliga beobachten.
«Wir haben es diese Woche selber in der Hand, es klar zu machen, das ist schon mal gut. Zwei Siege von uns und wir sind dabei», sagte Nagelsmann nach dem Erfolg an seiner alten Wirkungsstätte.
Mit dem dritten Auswärtssieg in Serie baute Leipzig den Vorsprung auf die Verfolger Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen vorerst auf sechs Punkte aus. In der kommenden Woche stehen die beiden Heimspiele gegen Fortuna Düsseldorf und Borussia Dortmund an, ehe es zum Saisonfinale gegen den FC Augsburg geht.
«So kurz vor Saisonende musst du nicht mehr extrem glänzen, sondern deine Punkte einfahren», sagte der starke Kevin Kampl. «Das Ziel ist, die Champions League zu erreichen. Es war heute die Möglichkeit für uns, vorzulegen – und das haben wir gemacht.» Zudem ist RB nach dem 3:0 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham Hotspur noch in der laufenden Spielzeit in der Königsklasse vertreten.
Während Nagelsmann nach der Partie noch lange und lautstark mit seinen Assistenten auf der Rasen diskutierte, lehnte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zufrieden über der Balustrade der VIP-Tribüne in Sinsheim und applaudierte den Leipzigern. Gegen eine starke TSG reichten RB die beiden Treffer des Spaniers Olmo (9./11. Minute) in einer furiosen Anfangsphase. Dabei hatten die Gäste allerdings Glück, dass Schiedsrichter Tobias Welz zuvor einen Foulelfmeter für Hoffenheim nach Videobeweis wegen Handspiels der Hausherren zurücknahm.
«Ich habe die Mannschaft ausgebildet, insofern wäre es schlimm, wenn sie gar nichts können», scherzte Nagelsmann über den Gegner. «Wir hatten die letzten Wochen den Spielverlauf nicht immer auf unserer Seite, heute schon. Bei dem Elfmeter hatten wir etwas Glück. Am Ende war es ein wildes Spiel, es ging hin und her, aber am Ende haben wir das Spiel hochverdient gewonnen.»
Mit einem freundlichen Klaps verabschiedete sich der 32-Jährige von Alexander Rosen, der ihn einst zum jüngsten Trainer der Bundesliga-Geschichte machte. Hoffenheims Sportchef koordinierte zwar das sechsköpfige Betreuerteam nach der Trennung Chefcoach Alfred Schreuder am Dienstag und sprach zwar nach dem Abpfiff in die Mikrofone, saß aber während der Partie auf der Tribüne. Co-Trainer Matthias Kaltenbach dirigierte die Kraichgauer am Spielfeldrand.
Mit der neunten Heimniederlage in dieser Spielzeit verpasste die TSG den möglichen Sprung auf einen direkten Europa-League-Platz. «Das Ergebnis ist bitter, das haben wir uns anders vorgestellt», sagte Rosen. «Die Leistung war hervorragend, genauso wollen wir unser Team sehen. Wir haben richtig gut, richtig intensiv gespielt. Das war richtig Hoffenheim-Style. Mit diesen Leistungen werden wir uns zwangsläufig belohnen.»
Unter Nagelsmann, der von Februar 2016 bis Juni 2019 die Hoffenheimer trainierte, hatte der Club erstmals die Europa League und dann die Champions League erreicht. «Wenn wir drei Spiele gewinnen, dann schaffen wir das», sagte Rosen mit Blick aufs internationale Geschäft. In Augsburg, gegen Union Berlin und in Dortmund – so lautet das Restprogramm der TSG.
(dpa)