Düsseldorf – Mit teils überzeugenden Auftritten und guten Ergebnissen haben die deutschen Nachwuchs-Judokas ihre Chance beim Heim-Grand-Prix in Düsseldorf genutzt.
Die erst 21 Jahre alte Theresa Stoll holte für den Deutschen Judo-Bund (DJB) einen Titel, Martyna Trajdos wurde Zweite. Auch junge Judokas wie Giovanna Scoccimarro und Eduard Trippel überzeugten. «Das war der erste Schritt auf dem Weg nach Tokio», sagte DJB-Präsident Peter Frese mit Blick auf Olympia 2020.
Etablierte Judokas wie die Olympia-Dritte Laura Vargas Koch, Dimitri Peters und Luise Malzahn fehlten in Düsseldorf verletzt. Ein halbes Jahr nach den Olympischen Spielen in Rio, die für den DJB mit nur einer Medaille enttäuschend endeten, wollten die Verantwortlichen vor allem dem Nachwuchs eine Chance geben. «Wir haben auf allen Ebenen einen kompletten Neuaufbau. Insgesamt betrachtet sind das Ergebnisse, auf die wir aufbauen können», sagte Sportdirektor Mark Borchert. «Aber es ist allen klar, dass noch unglaublich viel Arbeit wartet.»
Der 19 Jahre alte deutsche Meister Eduard Trippel schaffte es bis in den Kampf um Platz drei. «Er hat diese Unbekümmertheit, diese Frechheit», lobte Frese. Auch der 20 Jahre alte Johannes Frey, Bruder von Vize-Weltmeister Karl-Richard, kämpfte um Rang drei. «Die Jungen präsentieren sich hier gut, sind frech. Es ist klar, dass sie noch nicht stabil sind, aber der Heim-Grand-Prix soll auch eine Motivation sein», urteilte Männer-Bundestrainer Richard Trautmann.
Für den perfekten Start hatte aus deutscher Sicht die 21 Jahre alte Theresa Stoll gesorgt, die überraschend gewann. Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa sagte mit Blick auf den Nachwuchs: «Das war eine große Erfahrung, die sie nach vorne bringen kann. Sie haben sich gut präsentiert, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns.» Auch die 19-jährige Scoccimarro überzeugte als Fünfte. «Wichtig ist, dass wir jetzt dranbleiben und die Fehler eliminieren», forderte Pusa.
DJB-Präsident Frese sieht seine Judokas ein halbes Jahr nach der Enttäuschung von Rio auf einem guten Weg. «Man kann nicht erwarten, dass die Medaillen direkt strömen», sagte er. «Wir hoffen, dass sich unsere jungen Athleten weiter so entwickeln und gesund bleiben.»
(dpa)