Nachgemalte WM-Sticker für den guten Zweck

Berlin (dpa) – Das Lächeln von Mesut Özil, der Scheitel von Cristiano Ronaldo, der traurige Lionel Messi – allzu gut zeichnen können Alex und Sian Pratchett (beide 34) zugegebenermaßen nicht.

Aber mit ihren handgemalten Kopien der Fußball-Sammelbildchen zur Weltmeisterschaft begeistern die beiden Waliser online Tausende Fans. «Cheap Panini» (billiges Panini) heißt ihr Twitter-Account, den mehr als 19 000 Nutzer abonniert haben. Mit großem Eifer und viel Selbstironie zeichnet das Duo jeden Spieler nach und sammelt nebenbei Geld für karitative Einrichtungen in Großbritannien. Knapp 4500 britische Pfund (rund 5000 Euro) sind bei dieser WM bisher zusammengekommen.

Angefangen haben die beiden bereits kurz vor der WM 2014, als Alex Pratchett neidisch auf die lizenzierten Sticker seiner Freunde blickte, seine Frau aber «recht vernünftig» darauf hinwies, dass das Sammeln zu teuer sei. Also wurde gezeichnet – 640 Sticker in 32 Tagen, pro Bild etwa 10 bis 15 Minuten. «Schnell wurde klar, dass unsere Zeichenkünste hoffnungslos waren, aber die Reaktion auf unsere verwackelten Kritzeleien auf Twitter und unserem Blog zeigte: je schlechter die Zeichnung, desto mehr Leuten gefiel es.» Zur EM 2016 sammelte das Paar aus Oxford dann erstmals Geld für gute Zwecke – umgerechnet 4500 Euro kamen damals nach ihren Angaben zusammen.

Und wie verkraftet man diesen Mal-Marathon? «Bis jetzt schaffen wir es gerade so, zu überleben, aber wir sind unglaublich müde», sagt Alex Pratchett. Sportlich läuft es für die beiden schlechter: Ihr diesjähriger WM-Liebling Peru («weil ihr Trikot so schön ist») ist bereits ausgeschieden – «aber geben Sie Acht auf Wales 2022».

Ärger mit Panini muss das Duo wegen der nachgemalten Bildchen übrigens nicht befürchten: Man sehe das sportlich, heißt es.

(dpa)