Nach Anmeldepanne: Paralympicssiegerin Reppe holt WM-Gold

Leipzig (dpa) – Handbikerin Christiane Reppe durfte nach einer verpatzten Anmeldung mit einer Sondergenehmigung bei der Rad-Weltmeisterschaft im südafrikanischen Pietermaritzburg doch noch starten. Und dann holte die Titelverteidigerin gleich zum Auftakt am Donnerstag Gold im Zeitfahren.

In der Startklasse H4 gewann die Paralympicssiegerin aus Dresden in 32:08,05 Minuten. «Ich bin mega glücklich. Jetzt fällt gerade alles von mir ab, vor allem bei der Siegerehrung war es sehr emotional», sagte Reppe nach ihrem dritten WM-Titel. Bei der Hymne ließ sie ihren Freudentränen freien Lauf.

Nach der Meldepanne des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) war sie zwar mitgereist, aber als «Touristin» ohne Sportgerät. Erst nach den Bemühungen des Bundes Deutscher Radfahrer und des Behindertensportverbandes konnte sie nachgemeldet werden. Vater Hans-Jürgen Reppe reiste spontan mit dem Handbike nach Südafrika nach und ermöglichte somit den Gold-Coup seiner Tochter, der als Fünfjähriger wegen eines bösartigen Tumors ihr rechtes Bein amputiert wurde.

Neben Reppe holte die querschnittsgelähmte Andrea Eskau vom USC Magdeburg im Handbike ebenfalls Zeitfahr-Gold wie auch Dreiradfahrer Hans-Peter Durst. In 27:47,61 Minuten fuhr die Paralympicssiegerin in der Startklasse H5 auf Platz eins. Die in Apolda gebürtige Eskau brachte das Kunststück fertig, sowohl im Winter im Biathlon und Skilanglauf als auch im Sommer mit dem Handbike Paralympics-Gold zu gewinnen – insgesamt sechsmal Gold.

Für den 59-jährigen Durst war es bei bereits der fünfte Zeitfahr-WM-Titel. Der zweifache Rio-Paralympicssieger aus Elsdorf hatte nach einem engen Rennen 16 Sekunden Vorsprung vor dem US-Amerikaner Ryan Boyle. Bronze sicherte sich zudem Dreiradfahrerin Jana Majunke vom BPRSV Cottbus.

(dpa)