Münchens Coach Jacksons mit nächstem DEL-Streich

München – Was kann all die Trainer-Klasse eines Don Jackson besser illustrieren als ein persönlicher Trophäenschrank mit sieben deutschen Meisterpokalen in elf Jahren?

Sätze wie jener von Mads Christensen vielleicht, der nach dem Finalsieg von Red Bull München sagte: «Du kannst keinen besseren Trainer haben. Er ist schlau, ruhig, intensiv, einfach ein Meistertrainer. Er hat schon so viel gewonnen, aber ist nie zufrieden.» Oder Yannic Seidenbergs Lob: «Es ist unglaublich, wie er ein Team führen kann.» Oder die Einschätzung von Steve Pinizzotto über seinen US-Landsmann hinter der Bande: «Schau dir seine Vita an: Er ist nachgewiesenermaßen ein Gewinner.»

Der frühere Eishockey-Profi und zweimalige Stanley-Cup-Champion in der nordamerikanischen Eliteliga NHL ist hierzulande der Rekordcoach mit fünf Titeln durch die Eisbären Berlin (2008, 2009, 2011, 2012, 2013) und zwei nun mit München (2016, 2017). Beim Liga-Primus hofft man auf weitere Coups. Die Spieler sind von ihrem «Donnie» überzeugt.

«Er weiß, wie man coacht, um zu gewinnen», fasste es Pinizzotto im Jubel am Ostermontag zusammen, nachdem die Münchner in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) durch ein 4:0 gegen die Grizzlys Wolfsburg den Meistertitel wie schon im Vorjahr nach Bayern geholt hatten.

Der Hauptgrund für die nun zwei Jahre andauernde Dominanz des EHC in der Liga heißt Don Jackson, der eine Mischung ist aus Perfektionist und Spielerversteher. Und bescheiden ist er auch noch. Angesprochen auf seine entscheidende Rolle im Meisterrennen wiegelte er inmitten von feiernden Spielern mit Bier und Zigarren energisch ab. «Unsere Spieler sind fantastisch, wir sind ein richtiges Team», sagte er nur.

Aber warum machte gerade er die Eisbären Berlin vor rund einem Jahrzehnt zum unangefochtenen Liga-Primus und schickt sich an, auch mit München eine Ära zu prägen? Eine Antwort darauf gab er nicht, ein konkretes Erfolgsrezept nannte er nicht. «Ich bin glücklich, mit solch großartigen Organisationen arbeiten zu dürfen», erklärte er.

Dafür geizen die Spieler nicht mit Lob und Anerkennung für den 60 Jahre alten Familienvater aus dem US-Bundesstaat Minnesota. «Er liebt jeden Spieler und will, dass jeder Erfolg hat», berichtete Abwehr-Ass Konrad Abeltshauser. «Jeder fühlt sich bestätigt. Da kann man befreit aufspielen. Die Taktik macht Spaß, man fühlt sich involviert.»

Während andere DEL-Coaches extrovertiert hinter der Trainerbank toben oder jubeln und sich entsprechend aufregen oder freuen, wirkt Jackson eher wie ein zufriedener und gutmütiger Bär. In sein tiefstes Inneres lässt er aber kaum jemanden schauen, neugierige Journalisten sowieso nicht, aber auch nicht jeden Spieler. Vom Berliner Andre Rankel ist der Satz überliefert: «Niemand kann in Donnies Kopf schauen.»

So wollte Jackson zum Auftakt der großen Meisterpartys auch nicht sagen, wie es für ihn weitergeht. Bei Red Bull hat er noch einen Vertrag für eine weitere Saison, so viel verrät er. Zumindest ein weiterer DEL-Meistertitel ist also schonmal fest eingeplant.


(dpa)

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