Mögliche WM-Stars: Von Messi und CR7 bis «die Mannschaft»

Moskau – Selbst die FIFA stellt die Frage: «10 Jahre Messi und CR7 – was kommt danach?» Die Weltbühne ist bereit für einen neuen Star. Über die WM zum Weltfußballer, der seit zehn Jahren entweder Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo heißt. Eine Auswahl zu den möglichen WM-Stars:

DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN

Lionel MESSI – feiert wieder mal im Kreis der argentinischen Nationalmannschaft Geburtstag. Diesmal schon den 31., am 24. Juni. Mit dem FC Barcelona hat er gewonnen, was es zu gewinnen gibt. In der Nationalmannschaft fehlt der große Titel. Vier verlorene Endspiele (dreimal Copa América, einmal WM). Trat 2016 sogar aus Albiceleste zurück, kam wieder und schoss sein Land zur WM. Den Status eines Diego Maradona hat er aber noch nicht. Dafür müsste der fünfmalige Weltfußballer Argentinien zum Weltmeister machen und endlich auch bei einem großen Turnier sein überragendes Können konstant zeigen.

Cristiano RONALDO – 33 Jahre alt, wie Messi fünfmaliger Weltfußballer. Tragische Figur im EM-Finale 2016. Verletzt raus, als Aushilfstrainer an der Seitenlinie mit Bestnoten. Er braucht den Titel wie Messi als Vollendung einer außergewöhnlichen Karriere. Er ist einer, der für den Erfolg mehr als andere schuftet, er genießt aber auch die Show. Nur ist Schau nicht unbedingt die Stärke der Portugiesen bei ihrem EM-Triumph 2016 gewesen. Klar ist, Ronaldo ist wie Messi einer der absoluten Fixpunkte der Fans in aller Welt.

NEYMAR – 26 Jahre alt, Kapitän von Brasiliens Seleção. Unumstrittener Star der Mannschaft. Noch immer der Rekordtransfer im Weltfußball. 2014 verletzte sich Neymar bei der Heim-WM, der Rest war Entsetzen im Fußballreich des Rekordweltmeisters. 2018 will Brasilien die 1:7-Schmach gegen Deutschland tilgen. Diesmal mit Neymar. Ein Zeichen? Letzter Gewinner der Wahl zum Weltfußballer vor der Dekade Messi/Ronaldo war Kaká 2007 – ein Brasilianer.

Andrés INIESTA – er war schon, was Messi, Ronaldo und Neymar noch werden wollen: Weltmeister. Kickt neuerdings in Japan, verließ mit Wehmut seinen FC Barcelona. Iniesta ist auch mit 34 Jahren noch der Spielmacher Spaniens. Keiner für Extravaganzen wie Ronaldo, aber einer, der das geniale Etwas hat. Ein Adiós noch einmal mit dem WM-Pokal in der Hand – was könnte es Schöneres für Iniesta geben.

DER HOCH GEHANDELTE

Mohamed SALAH – Torschützenkönig der Premier League mit 32 Treffern. Nun will er mit Ägypten bei der ersten WM-Teilnahme des Landes seit 1990 für Furore sorgen. Problem nur: Der 25-Jährige verletzte sich im verlorenen Champions-League-Duell gegen Ronaldo und Real an der Schulter. Frage: Wie fit ist Salah für die WM?

DIE WEITEREN KANDIDATEN

Antoine GRIEZMANN – der Franzose (27), den Messi gern zum FC Barcelona lotsen würde. Spielte bei der EM im eigenen Land teilweise fantastisch, aber nicht immer. Genialer Dribbler mit Torinstinkt. Allein seine Spielweise macht ihn zu einem der Kandidaten.

Kylian MBAPPÉ – der Griezmann-Landsmann ist auch einer, den Messi mit auf der Rechnung hat. 19 Jahre jung, einer, dem die Zukunft gehören kann. Gehört zu den Hoffnungsträgern der Équipe tricolore.

Kevin DE BRUYNE – der Belgier (26), der auch schon in der Bundesliga spielte, ist für die FIFA einer der potenziellen Weltfußballer in diesem Jahr. «An dieser Stelle hätte natürlich auch Eden Hazard stehen können, dessen Spiel oft spektakulärer ist als das seines Landsmannes und der sich damit eher in die Reihe der Weltfußballer-Kandidaten einreihen würde», schreibt der Weltverband.

Harry KANE – Spielführer, Anführer, Star der englischen Mannschaft. Der 24-Jährige von Tottenham Hotspur erzielte die zweitmeisten Treffer in der Premier League der vergangenen Saison. Auf dem Weg nach Russland rettete er den «Three Lions» mit den Siegtoren gegen Slowenien und Litauen sowie dem Ausgleich gegen Schottland allein sieben Punkte.

UND DIE MANNSCHAFT

Warum eigentlich kein Deutscher? Marco Reus zum Beispiel, der endlich fit und gesund zu einer Endrunde gereist ist. Oder Thomas Müller, der Miroslav Klose als erfolgreichster Goalgetter der WM-Geschichte übertrumpfen kann. «Deutschland hat zwar nicht den einen großen Star, ist aber als Team sehr stark», sagt Messi. Nicht umsonst nennt sich die DFB-Auswahl ja «Die Mannschaft».


(dpa)

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